In einer aktuellen MV-Konjunkturumfrage berichtet jeder dritte Handwerker von gesunkenen Umsätzen. Mehr als jeder Vierte stellt sich demnach auf eine schlechter werdende Geschäftslage ein.

In einer aktuellen MV-Konjunkturumfrage berichtet jeder dritte Handwerker von gesunkenen Umsätzen. Mehr als jeder Vierte stellt sich demnach auf eine schlechter werdende Geschäftslage ein.

Die Schwäche der deutschen Wirtschaft schlägt einer aktuellen Konjunkturumfrage zufolge auf Mecklenburg-Vorpommerns Handwerk durch. Für die Monate Juli, August und September 2024 haben demnach rund 81 Prozent der Betriebe ihre Geschäftslage noch als gut oder befriedigend bewertet. Das sind sechs Prozent weniger als ein Jahr zuvor, wie die beiden Handwerkskammern in Rostock und Schwerin mitteilten. Der Geschäftsklimaindex sank demnach von 102,5 auf 99,6 Punkte.

Bei fast einem Drittel der Betriebe habe sich der Auftragsbestand reduziert und liege unter dem für die Saison üblichen Durchschnitt. Steigerungen meldeten demnach 17 Prozent der 835 Unternehmen, die an der Konjunkturumfrage teilnahmen. Landesweit gibt es den Angaben zufolge 19.735 Handwerksbetriebe mit zusammen rund 112.000 Beschäftigten. Die Beschäftigung sei bisher stabil, hieß es.

Industrie-Krise schlägt durch

Die Krise in Teilen der Industrie schlage sich vor allem bei den Zulieferbetrieben nieder, hieß es. „Gegenüber dem Vorjahr hat sich die Geschäftslage hier deutlich verschlechtert.“ Etwas verbessert habe sich dagegen die Lage in den Kfz-Betrieben des Landes.

Die Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammern Schwerin und Ostmecklenburg-Vorpommern, Gunnar Pohl und Jens-Uwe Hopf, erklärten: „Die schwache Gesamtwirtschaft in Deutschland und die durch Verunsicherung und Zukunftssorgen verursachte Kundenzurückhaltung beeinflussen auch die Nachfrage nach Handwerksleistungen.“ Der Auftragsvorlauf sei geschrumpft. Er liegt der Umfrage zufolge aber immer noch bei durchschnittlich zehn Wochen.

Jeder vierte Handwerker erwartet Verschlechterung 

Mehr als jeder vierte Handwerker – 28 Prozent – stelle sich auf eine Verschlechterung der Geschäftslage ein. Rund zwei Drittel hofften noch auf eine gleichbleibende Entwicklung. 

Die Belastbarkeitsgrenze des Handwerks sei in vielen Bereichen erreicht, hieß es. Entlastungen seien nicht in Sicht. „Im Bund wird jetzt über eine mögliche Erhöhung der Sozialabgaben gesprochen, obwohl die rote Linie der 40-Prozent-Marke längst überschritten ist“, monieren die Hauptgeschäftsführer der beiden MV-Handwerkskammern.