Bei seiner Rückkehr nach Butler gab sich Donald Trump kämpferisch. Unterstützung erhielt er von Elon Musk, der die Menge mit Verschwörungstheorien gegen Kamala Harris aufwiegelte.

Bei seiner Rückkehr nach Butler gab sich Donald Trump kämpferisch. Unterstützung erhielt er von Elon Musk, der die Menge mit Verschwörungstheorien gegen Kamala Harris aufwiegelte.

US-Präsidentschaftskandidat Donald Trump ist knapp drei Monate nach dem Attentat auf ihn an den Ort des Geschehens zurückgekehrt. Bei einem trotzigen Wahlkampfauftritt in Butler, Pennsylvania hat der 78-Jährige zugesichert, „niemals“ aufgeben zu wollen. Er habe eine einfache Botschaft, sagte Trump vor Tausenden Anhängern. „Unsere Bewegung (…) ist stärker, stolzer, geeinter, entschlossener und dem Sieg näher als je zuvor.“ Durch „die Fügung des Schicksals und Gottes Gnade“ habe der Schütze sein Ziel verfehlt. „Er konnte unsere Bewegung nicht aufhalten, unseren Geist nicht brechen und unsere eiserne Entschlossenheit, Amerika vor den Übeln der Armut, des Hasses und der Zerstörung zu bewahren, nicht erschüttern.“

Trump stellte auch infrage, ob seine politischen Gegner ihn nicht auszuschalten versucht hätten. Trump bezeichnete sie als den „inneren Feind“, der zu den Anklagen gegen ihn gedrängt habe und „wer weiß, vielleicht sogar versucht hat, mich zu töten“.

Donald Trump sprach hinter kugelsicheren Glasscheiben

„Heute Abend vor genau zwölf Wochen hat ein kaltblütiger Mörder versucht, mich zum Schweigen zu bringen“, sagte Trump, nachdem er die Bühne hinter kugelsicheren Glasscheiben betreten hatte. Den Täter nannte der Republikaner ein „bösartiges Monster“. Er werde „niemals aufgeben“, „niemals einknicken“ und „niemals brechen“, fuhr Trump fort.

Der mutmaßliche Schütze in Butler, der vom Sicherheitsdienst Secret Service getötet wurde, hatte Trump nur knapp verfehlt. Der 78-Jährige wurde leicht am Ohr verletzt. Die Bilder des blutenden und die Faust kämpferisch in die Höhe reckenden Republikaners gingen damals um die Welt. Auch am Samstag trugen viele seiner Anhänger in Butler T-Shirts mit einem Aufdruck der Szene. Einige hatten ähnliche Ohrverbände wie Trump nach dem Attentat.Historische Attentate 10.31

Die Sicherheitsmaßnahmen bei Trumps zweiter Wahlkampfkundgebung in Butler waren im Vergleich zu seinem Auftritt im Juli deutlich verstärkt worden. Scharfschützentrupps waren auf mehreren umliegenden Gebäuden postiert. Über der Veranstaltung flog eine Überwachungsdrohne. „Vieles ist beunruhigend“, sagte die 43-jährige Heather Hughes, die aus der Stadt New Castle angereist war. „Glaube ich, dass er in Sicherheit ist? Nein, ich denke, es wird einen weiteren Versuch geben. Aber ich glaube, er wird es durchstehen.“ Bei dem Anschlag am 13. Juli war ein Feuerwehrmann, der die Wahlkampfveranstaltung besucht hatte, getötet worden. Zwei weitere Zuschauer wurden verletzt.

Elon Musk unterstützt Donald Trump

Unterstützung erhielt Donald Trump bei seinem Auftritt von Tech-Milliardär Elon Musk, den er zu sich an das Rednerpult holte. Musk forderte die Menge mit drastischen Worten dazu auf, bei der Präsidentschaftswahl am 5. November Trump zu wählen. „Ich glaube, das ist die wichtigste Wahl unseres Lebens“, sagte er. Trumps Kontrahentin Kamala Harris und die Demokraten wollten den Menschen viele Rechte nehmen, etwa das Recht auf freie Meinungsäußerung, das Recht, Waffen zu tragen, sogar das Wahlrecht – keine dieser Aussagen von Musk ist allerdings mit Fakten belegt. Trump, betonte er, müsse gewinnen, „um die Verfassung zu bewahren. Er muss gewinnen, um die Demokratie in Amerika zu bewahren.“

Infobox US-Wahl-NL

Wenn Trump nicht gewählt werde, werde dies die letzte Wahl sein, prophezeite Musk, ohne dies weiter auszuführen. Trump hatte zuletzt angedeutet, dass Musk im Falle eines Wahlsieges an die Spitze eines Gremiums zur Überprüfung der US-Finanzen gesetzt werden könnte. Musk betonte zudem, wie eng die Wahl gerade in Staaten wie Pennsylvania werden dürfte und ermahnte die Menschenmenge, sich für die Abstimmung zu registrieren.

Pennsylvania zählt zu den sogenannten Swing States, die bei den Präsidentschaftswahlen mal für den republikanischen und mal für den demokratischen Kandidaten gestimmt haben und deshalb für den Ausgang der Wahl am 5. November als entscheidend gelten.

US-Präsident Joe Biden sagte am Freitag zu der Wahl vor Reportern: „Ich bin zuversichtlich, dass sie frei und fair sein wird. Ich weiß nicht, ob sie friedlich sein wird.“ Der Demokrat erinnerte daran, dass Trump seit Jahren Zweifel an den offiziellen Wahlergebnissen säe. „Die Dinge, die Trump gesagt hat, und die Dinge, die er beim letzten Mal gesagt hat, als er das Ergebnis der Wahl nicht mochte, waren sehr gefährlich“, warnte Biden.