Die UN-Nachhaltigkeitsziele sind längst nicht erreicht. Wie es bis 2030 doch noch gelingen könnte, will eine internationale Konferenz in Hamburg klären. Eröffnet wird sie von Kanzler Scholz.

Die UN-Nachhaltigkeitsziele sind längst nicht erreicht. Wie es bis 2030 doch noch gelingen könnte, will eine internationale Konferenz in Hamburg klären. Eröffnet wird sie von Kanzler Scholz.

Hamburg steht kommende Woche im Zentrum einer internationalen Konferenz zum Erreichen der UN-Nachhaltigkeitsziele. Die Hamburg Sustainability Conference (HSC) am Montag und Dienstag führt Verantwortliche aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft aus aller Welt zusammen. Ziel sei es, Möglichkeiten und praktische Wege zum Erreichen der 17 Nachhaltigkeitsziele auszuloten, hatte der Entwicklungsstaatssekretär der Bundesregierung, Jochen Flasbarth (SPD), Anfang August bei der Vorstellung des Konferenzkonzepts im Hamburger Rathaus erklärt.

Erwartet werden bis zu 1600 Teilnehmer aus mehr als 100 Staaten, darunter auch mehrere Staats- und Regierungschefs vor allem aus dem Globalen Süden und der Präsident der Weltbank, Ajay Banga. Eröffnet wird die Konferenz von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD). Initiatoren sind neben dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung das UN-Entwicklungsprogramm (UNDP), der Hamburger Senat und die Michael Otto Stiftung.

Umsetzung der Nachhaltigkeitsziele noch in weiter Ferne

Die UN-Mitgliedsstaaten hatten sich 2015 auf die 17 Sustainable Development Goals (SDG) verständigt, die darauf abzielen, bis 2030 weltweit ein würdevolles Leben für alle Menschen zu ermöglichen und die natürlichen Lebensgrundlagen dauerhaft zu sichern. Themen sind unter anderem Armut, Gesundheit, Chancengleichheit bei Bildung und im Arbeitsleben, Naturschutz an Land und unter Wasser, Klimaschutz, ressourcenschonende wirtschaftliche Entwicklung und transparentes Regierungshandeln.

Flasbarth zog bei der Vorstellung des Programms eine ernüchternde Halbzeitbilanz: „Wir sind weder bei Armutsbekämpfung oder Hungerbekämpfung, bei Bildung für alle, bei einem Gesundheitssystem für alle Menschen auf der Welt, bei Bildungs- oder Energiezugang on track – also kurz vor Zielerreichung.“ Deshalb gehe es darum, „insgesamt die Geschwindigkeit weltweit zu erhöhen, diese Ziele zu erreichen“. Letztlich drehe es sich „um die ganz fundamentale Frage eines friedlichen Zusammenlebens auf der Welt“.

Konferenz soll weltweite Allianzen schaffen

Die HSC sei keine „Verhandlungskonferenz“, sagte deren Geschäftsführerin Imke Rajamani. Es gehe nicht um verpflichtende Abschlusserklärungen. Zu drei zentralen Themen würden Foren eingerichtet, bei denen über die Restrukturierung der internationalen Finanzarchitektur, die Erleichterung privater Investitionen zum Erreichen der Nachhaltigkeitsziele und die Gestaltung der Transformationsprozesse gesprochen werden solle. Ein Thema seien „Green Shipping Lines“. Dabei stehe die Dekarbonisierung der Seeschifffahrt durch die Nutzung grünen Wasserstoffs und der Aufbau entsprechender Strukturen im Mittelpunkt.