In zwei vietnamesischen Zoos grassiert die Vogelgrippe. Mindestens 50 Raubkatzen sind bereits verendet. Eine weitere Ausbreitung soll unbedingt verhindert werden.

In zwei vietnamesischen Zoos grassiert die Vogelgrippe. Mindestens 50 Raubkatzen sind bereits verendet. Eine weitere Ausbreitung soll unbedingt verhindert werden.

Alarm in vietnamesischen Zoos: Berichten zufolge sind im August und September mindestens 47 Tiger und drei Löwen in zwei Tierparks nahe Ho-Chi-Minh-Stadt im Süden des Landes an der Vogelgrippe gestorben. Unter den verendeten Tieren seien auch einige erst wenige Wochen alte Tierbabys gewesen, berichteten vietnamesische Medien unter Berufung auf die Behörden. Mehr als 30 Mitarbeiter im Mango Garden Resort und im My Quynh Zoo hätten direkten Kontakt mit den Tieren gehabt. Bisher habe aber keiner Atemwegssymptome gezeigt. 

Tests hätten ergeben, dass die Raubkatzen am Influenza-A-Virus H5N1 verendet seien, hieß es weiter. Der Online-Zeitung „Tuoi Tre“ zufolge sollen die Tierkadaver vernichtet werden, um eine weitere Ausbreitung der Krankheit zu verhindern. Dies wurde bei einem Treffen des Amtes für Tiergesundheit und des Zentrums für Seuchenkontrolle gemeinsam mit Förstern, Polizisten und lokalen Beamten entschieden.

Tierschützer sind entsetzt

„Der Tod von 47 Tigern, drei Löwen und einem Panther im Rahmen des Vogelgrippeausbruchs in Vietnam ist tragisch und verdeutlicht die Risiken der Gefangenhaltung von Wildtieren“, teilte die Tierrechtsorganisation Peta (People for the Ethical Treatment of Animals) mit. In ihrem natürlichen Lebensraum durchstreiften Tiger Territorien von bis zu 1.000 Quadratkilometern „in einer räumlich komplexen und dynamischen Umgebung, im krassen Gegensatz zur Gefangenschaft in kargen Gehegen in Zoos“. 

Zoohaltung setze die Tiere Krankheiten und Stress aus, denen sie in der Wildnis nicht hilflos ausgeliefert wären. „Die Ausbeutung von Wildtieren gefährdet auch die globale menschliche Gesundheit, indem sie die Wahrscheinlichkeit einer weiteren Pandemie erhöht“, betonte Peta.

Die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) hatte die Zunahme von Vogelgrippe-Fällen im Asien-Pazifik-Raum im Juli als „alarmierend“ bezeichnet. Die Vogelgrippe oder Aviäre Influenza wird wie die Grippe beim Menschen durch Influenza-A-Viren hervorgerufen, allerdings durch andere Subtypen. Derzeit grassiert die größte je dokumentierte Vogelgrippe-Welle, die sich über fast die gesamte Erde erstreckt und auch Europa betrifft. 

Der Erreger befällt vor allem Vögel. Manchmal infizieren sich aber Säugetiere und in seltenen Fällen auch Menschen, zum Beispiel durch intensiven Kontakt mit infizierten Tieren. Menschliche Infektionen mit der aktuell weltweit kursierenden Variante wurden bisher nur vereinzelt registriert. Gesundheitsexperten warnen aber vor der Gefahr, dass sich das Virus an den Menschen anpasst und dann auch von Mensch zu Mensch übertragen werden kann.