Gut jedes zweite Kind geht in Berlin zum Kieferorthopäden, doch es gibt einen auffälligen Unterschied zwischen Mädchen und Jungen. Die Krankenkasse Barmer hat Vermutungen, woran das liegen könnte.
Mädchen tragen in Berlin häufiger Zahnspangen als Jungen. Rund 59,9 Prozent der Mädchen waren in kieferorthopädischer Behandlung, von den Jungen waren es 49,3 Prozent, wie die Krankenkasse Barmer mitteilte. Rein medizinisch sei dieser Unterschied nicht erklärbar, erklärte Gabriela Leyh, Landesgeschäftsführerin der Barmer für Berlin und Brandenburg. Sie vermutete etwa Schönheitsideale, Gruppendruck und eine eventuell übertriebene elterliche Fürsorge als mögliche Gründe.
Insgesamt gehen in Berlin 54,3 Prozent der Kinder und Jugendlichen zur Kieferorthopädie-Praxis, laut Barmer entspricht das ungefähr dem Bundesdurchschnitt von 54,7 Prozent. Brandenburg liege bei 57,7 Prozent. Am häufigsten werden Heranwachsende in Bayern (59,7 Prozent) behandelt, Schlusslicht ist Bremen mit 45,9 Prozent.
Die Barmer analysierte für ihren Report die Inanspruchnahme kieferorthopädischer Behandlungen von Kindern des Jahrgangs 2005 in den Jahren 2013 bis 2022 als Kassenleistung. Darunter waren die Daten von rund 2.500 Heranwachsenden in Berlin.