Für Kinder sind bunte Luftballons oft eine Freude - für die Deutsche Bahn eher ein Ärgernis. So wie am Sonntag im Oktoberfest-Trubel in München.

Für Kinder sind bunte Luftballons oft eine Freude – für die Deutsche Bahn eher ein Ärgernis. So wie am Sonntag im Oktoberfest-Trubel in München.

Ein Folienballon hat am Abend des zweiten Wiesn-Sonntags eine stundenlange Sperrung der S-Bahn-Stammstrecke in München verursacht. Der beschichtete Ballon sei an die Oberleitung zwischen den Stationen Hauptbahnhof und Hackerbrücke geraten und habe einen elektrischen Überschlag ausgelöst, teilte die Deutsche Bahn auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit. Dadurch sei die Oberleitung abgerissen.

Hunderte Wiesn-Besucher mussten auf andere Verkehrsmittel ausweichen. Rund 600 Fahrgäste wurden aus drei liegengebliebenen Zügen auf der Strecke evakuiert. Rund 300 Einsatzkräfte seien an der Aktion beteiligt gewesen, teilte die Polizei mit. 

Gegen 18 Uhr war der Bundespolizei von zwei lauten Knallgeräuschen und einem Lichtbogen im Tunnel der S-Bahn-Stammstrecke berichtet worden. Danach konnten zwischen Pasing und Ostbahnhof keine Züge mehr fahren. Die Reparaturarbeiten an der Oberleitung waren nach Angaben der Bahn sehr aufwendig und zogen sich bis in die frühen Morgenstunden. Zum Betriebsstart heute Morgen konnten die S-Bahnen wieder normal auf der Stammstrecke fahren, es kam nur noch vereinzelt zu Ausfällen.

Beschädigungen durch beschichtete Ballons gibt es immer wieder – deshalb sind sie an Haltestellen und in S-Bahnen verboten. „Luftballons können bei Berührung mit der 15.000 Volt führenden Oberleitung Kurzschlüsse verursachen und den S-Bahn-Verkehr – wie gestern Abend – zum Erliegen bringen“, so eine Sprecherin der Bahn.