Red-Bull-Geschäftsführer Oliver Mintzlaff zieht bei RB Leipzig immer noch die Fäden. Und gibt sich mit dem dort Erreichten nicht zufrieden.

Red-Bull-Geschäftsführer Oliver Mintzlaff zieht bei RB Leipzig immer noch die Fäden. Und gibt sich mit dem dort Erreichten nicht zufrieden.

Oliver Mintzlaff fordert von Fußball-Bundesligist RB Leipzig die stetige Weiterentwicklung zu einem Spitzenteam, das auch Titel gewinnt. „Wir waren leider noch nie da, wenn die Lücke aufging. Ich habe das schon oft gesagt, dass nicht nur an 17 Spieltagen hundert Prozent Mentalität, Konzentration und Konstanz da sein müssen, sondern an 34 Spieltagen.“ Das sagte der ehemalige Vorstandschef der Sachsen, der mittlerweile als einer der Geschäftsführer das gesamte Sportprogramm von Red Bull verantwortet, in einem Interview dem „Kicker“.

Er bemängelte in dem Zusammenhang die beiden Unentschieden gegen Union Berlin und den FC St. Pauli. „Das ist für unseren Anspruch viel zu wenig und da sind wir wieder genau bei dem Punkt: Wenn du ganz oben angreifen willst, dann musst du solche Spiele gegen nicklige und sehr kompakt verteidigende Gegner auch gewinnen.“

Dass RB zu den ganz großen europäischen Vereinen aufschließen kann, glaubt Mintzlaff nicht. „Die Lücke nach ganz oben in Europa lässt sich nicht schließen, weil es da viele Top-Clubs gibt, die noch ganz andere Möglichkeiten als wir haben und auch in Zukunft haben werden. Nichtsdestotrotz, und das hat man ja auch an Borussia Dortmunds Finaleinzug gesehen, gibt es immer wieder Chancen. Wenn du an dich glaubst, Mentalität und auch den richtigen Kader hast, dann gibt es im Sport und gerade im Fußball immer eine Chance, Dinge zu erreichen, die vielleicht im Vorfeld nicht so erwartet wurden“, sagte der RB-Aufsichtsratschef und betonte: „Die Lücke können wir nicht schließen, aber wir müssen da sein, wenn aus unterschiedlichsten Gründen die Top-Favoriten schwächeln.“

Neue Ansprüche in der Champions League

Vor dem zweiten Champions-League-Spiel der Saison gegen Juventus Turin am Mittwoch (21.00 Uhr/DAZN) bekräftigte Mintzlaff, dass die Sachsen auch in dieser Liga neue Ansprüche haben. „Wir haben es in unserer jungen Vereinsgeschichte bereits geschafft, ins Halbfinale der Europa League und ins Halbfinale der Champions League einzuziehen. Daher ist es auch unser Anspruch, die Gruppenphase zu überstehen und in die K.-o.-Runde einzuziehen. Nur am Wettbewerb teilzunehmen, diese Phase liegt mittlerweile hinter RB Leipzig.“

In diesem Zusammenhang bezeichnete Mintzlaff die erneute Leihe von Xavi Simons und die Vertragsverlängerung mir Benjamin Sesko als Ausrufezeichen. „Xavi hat in der vergangenen Saison eine große Rolle für uns gespielt und wurde von halb Europa gejagt. Wir haben sehr viel Energie reingesteckt, um mit Paris St. Germain eine Lösung zu finden. Und Sesko hatte Angebote aus der Premier League, die bei über 70 Millionen Euro lagen.“