Die Aufräumarbeiten nach Sturm "Helene" beginnen im Südosten der USA. Doch mancherorts ist die Gefahr nicht gebannt. Mehr als 60 Tote sind bereits gemeldet worden - und es könnten mehr werden.

Die Aufräumarbeiten nach Sturm „Helene“ beginnen im Südosten der USA. Doch mancherorts ist die Gefahr nicht gebannt. Mehr als 60 Tote sind bereits gemeldet worden – und es könnten mehr werden.

Sturm „Helene“ hat im Südosten der USA mehr als 60 Menschenleben gefordert und für katastrophale Zerstörungen in mehreren Bundesstaaten gesorgt. Während die Aufräumarbeiten am Wochenende begonnen haben, kämpfen Anwohner der Bergregion der südlichen Appalachen weiter gegen lebensbedrohliche Überschwemmungen. 

„Helene“ war am Donnerstagabend (Ortszeit) als Hurrikan der zweithöchsten Kategorie mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 225 Kilometern pro Stunde im Bundesstaat Florida auf Land getroffen. US-Medien sprachen vom stärksten Hurrikan, der je die Region Big Bend erreicht habe. Später schwächte sich „Helene“ zu einem Tropensturm ab und zog weiter Richtung Norden über die Appalachen. Dort kam es zu heftigen Überschwemmungen und Erdrutschen. 

Viele der Toten seien von umstürzenden Bäumen erschlagen worden, berichtete der Sender NBC. Unter den Opfern seien auch Feuerwehrleute, meldete CNN. Mehrere Menschen seien ertrunken. Erwartet werde, dass der Sturm sich am Montag auflöst. Seine Folgen seien aber weiter eine Gefahr. Mehr als 2,5 Millionen Haushalte waren in der Nacht zum Sonntag noch immer ohne Strom, wie Daten der Seite Poweroutage.us zeigten. 

Menschen in den Appalachen kämpfen mit Fluten 

Besonders betroffen war der Westen North Carolinas. Dort waren nach heftigen Regenfällen viele Straßen unbefahrbar. Starke Winde brachten in der gesamten Region Bäume, Stromleitungen und Mobilfunkmasten zum Einsturz. Hilfsgüter mussten auf dem Luftweg in abgeschnittene Ortschaften gebracht werden, wie der Gouverneur des Bundesstaates, Roy Cooper, mitteilte. Er sprach von einem „historischen“ Unwetter in der Region. Mehr als 200 Menschen seien aus den Fluten gerettet worden. Hunderte seien in Notunterkünften untergebracht.

 

Zahl der Todesopfer steigt 

CNN berichtete von 62 Toten in den Bundesstaaten Florida, Georgia, South Carolina, North Carolina und Virginia infolge des Sturms. Andere US-Medien meldeten bereits etwas höhere Zahlen. Es werde erwartet, dass die Zahl der Todesopfer weiter steigt. 

In einer von Überschwemmungen besonders schwer getroffenen Appalachen-Region, dem Bezirk Buncombe County in North Carolina, teilten die Behörden mit, dass sie von weiteren Todesopfern wüssten. Sie könnten diese aber zunächst nicht melden, weil sie erst die Angehörigen informieren wollten, dies aufgrund des zusammengebrochenen Kommunikationsnetzes aber noch nicht möglich gewesen sei. 

Als vermisst gelten in dem Bezirk mehr als 60 Menschen laut CNN. Dutzende Rettungsaktionen liefen dort, die Notdienste seien einer örtlichen Organisatorin zufolge überlastet. Von einer „Verwüstung biblischen Ausmaßes“ sprach ein Mitarbeiter der Rettungsdienste laut US-Medien. 

Hilfe aus Washington

US-Präsident Joe Biden versprach Hilfe: „Der Wiederaufbau wird lange dauern, aber Sie können sicher sein, dass meine Regierung bei jedem Schritt an Ihrer Seite sein wird“, heißt in einer Erklärung Bidens, die das Weiße Haus veröffentlichte. Noch aber liege der Fokus auf lebensrettenden Maßnahmen.

Hurrikansaison noch bis Ende November

Tropische Wirbelstürme entstehen über warmem Ozeanwasser. Die zunehmende Erderwärmung erhöht laut Experten die Wahrscheinlichkeit starker Stürme. Die Hurrikansaison beginnt im Atlantik am 1. Juni und dauert bis zum 30. November.