Die Frankfurter "Tatort"-Kommissare Janneke und Brix verabschieden sich mit einem grandiosen Fall: Im Finale furioso verschmelzen Kunst, Wahn und Wirklichkeit zu einem romantischen Fiebertraum.

Die Frankfurter „Tatort“-Kommissare Janneke und Brix verabschieden sich mit einem grandiosen Fall: Im Finale furioso verschmelzen Kunst, Wahn und Wirklichkeit zu einem romantischen Fiebertraum.

5 von 5 PunktenDie Kommissare Janneke und Brix setzen zum Abschied noch einmal eine Duftmarke

Worum geht’s?

Der Psychologe Tristan Grünfels (Matthias Brandt) leidet unter psychischen Problemen. In einem seiner Selbstgespräche attestiert er sich eine schizophrene Psychose und fordert: „Such uns Hilfe!“ Doch Rettung gibt es nicht, stattdessen erschlägt er auf dem Weg zur Arbeit eine Ordnungsbeamtin. Pikanterweise ist Grünfels aber auch Opferbetreuer für die Frankfurter Polizei – und als solcher zusammen mit den Kommissaren Paul Brix (Wolfram Koch) und Anna Janneke (Margarita Broich) für den von ihm begangenen Mord zuständig.

In einem zweiten Strang ermittelt Brix gegen die Rotlichtgröße Leonardo Muller (Ronald Kukulies). Der erpresst wiederum Grünfels‘ Bruder Hagen. In einem dramatischen Finale laufen beide Stränge ineinander – befeuert von dem galoppierenden Wahn des Psychologen, der angetrieben ist von einer unstillbaren Liebe zu seiner Frau.

Warum lohnt sich der „Tatort: Es grünt so grün, wenn Frankfurts Berge blüh’n“?

Dieser Fall ist gleich in mehrerer Hinsicht außergewöhnlich: Das Drehbuch (Michael Proehl und Dirk Morgenstern) lässt gekonnt die Ebenen von Wahn und Wirklichkeit verschmelzen und bringt so unterschiedliche Genres wie Psychothriller und Liebesdrama zusammen. Regisseur Till Endemann findet zusammen mit Kameramann Philipp Sichler immer wieder faszinierende Bilder für die Weltsicht des gleichermaßen von einer Psychose und romantischer Liebe gequälten Tristan Grünfels. Der trägt nicht ohne Grund den Namen eines der berühmtesten Protagonisten aus dem Bühnenschaffen Richard Wagners. Matthias Brandt verkörpert diesen vom Liebeswahn aufgezehrten Psychologen beängstigend gut.

Was stört?

In diesem „Tatort“ greifen Kunst, Wahn und Wirklichkeit ineinander und vermischen sich. Nicht jeder wird das mögen.

Tatort Ausstiege 16:40

Die Kommissare?

Tristan Grünfels mischt sich auch in das Privatleben von Anne Janneke ein: Immer wieder fordert er die Kommissarin auf, Paul Brix endlich um ein Rendezvous zu bitten. Denn er weiß: Sie ist heimlich in ihren Kollegen verliebt.

Ein- oder ausschalten?

Welch ein Film, welch ein Finale: Diesen „Tatort“ sollten Sie auf keinen Fall verpassen!

Anna Janneke und Paul Brix ermittelten auch in diesen Fällen:

Die Geschichte einer schrecklich kaputten FamiliePsychedelischer Drogen-Krimi mit Janneke und BrixZwei Freundinnen gegen den Rest der WeltAbgetrennte Finger und ein Kater mit DiabetesDeckname Fisher: Ein Spionagethriller, der nicht überzeugt