Hunderte Menschen treten beim CSD in Görlitz für die Rechte der LGBTQ-Szene ein. Trotz rechtsextremer Proteste bleibt es in der Grenzstadt zu Polen friedlich. Es wurden aber rechte Parolen skandiert.

Hunderte Menschen treten beim CSD in Görlitz für die Rechte der LGBTQ-Szene ein. Trotz rechtsextremer Proteste bleibt es in der Grenzstadt zu Polen friedlich. Es wurden aber rechte Parolen skandiert.

Begleitet von rechtem Gegenprotest haben Hunderte Menschen den 3. Christopher Street Day (CSD) in Görlitz gefeiert. Unter dem Motto „Gleiches Recht für alle!“ zogen sie durch die Grenzstadt und auch auf die polnische Seite. In den sozialen Netzwerken hatten deutsche und polnische Rechtsextremisten dazu aufgerufen, dem CSD entgegenzutreten. Nach Angaben der Polizei beteiligten sich mehr als 700 Menschen an dem CSD-Aufzug, bei dem Gegenprotest waren es etwa 460.

Sowohl die deutsche als auch die polnische Polizei hatten einen größeren Einsatz vorbereitet. Nach Angaben der Polizei wurde ein direktes Aufeinandertreffen der beiden Versammlungen verhindert. „Die beiden Aufzüge wurden zeitversetzt auf die Wegstrecke geschickt. Zuerst der CSD und dann der Gegenprotest„, erläuterte ein Polizeisprecher. Den Angaben zufolge blieb es verhältnismäßig ruhig und es kam zu keinerlei Ausschreitungen oder körperlichen Auseinandersetzungen.

Verdacht der Volksverhetzung

Zu Beginn der Gegenversammlung unter dem Motto „Heimat und Tradition bewahren – Kinder schützen vor dem Gender-Wahn“ skandierten einige Teilnehmer verbotene rechte Parolen. „Es wird nun unter anderem wegen des Verdachts der Volksverhetzung ermittelt“, sagte der Polizeisprecher.

Der CSD findet jedes Jahr in vielen Städten in aller Welt statt, in Erinnerung an Ereignisse vom 28. Juni 1969 in New York: Polizisten stürmten damals eine Bar in der Christopher Street und lösten dadurch mehrtägige Proteste unter anderem von Schwulen, Lesben und Transmenschen aus.