Vier Pflichtspiele, vier Tore - Serhou Guirassy erweist sich für den BVB mehr und mehr als lohnende Investition. Als gegen Bochum der nächste Rückschlag droht, sorgt der Neuzugang für die Wende.

Vier Pflichtspiele, vier Tore – Serhou Guirassy erweist sich für den BVB mehr und mehr als lohnende Investition. Als gegen Bochum der nächste Rückschlag droht, sorgt der Neuzugang für die Wende.

Am Ende der Zitterpartie wussten seine Mitspieler, bei wem sie sich zu bedanken hatten. Ein Dortmunder Profi nach dem anderen nahm Matchwinner Serhou Guirassy nach dem mühsamen 4:2 (1:2) gegen den VfL Bochum in den Arm oder klopfte ihm anerkennend auf die Schulter. 

Sein erster Doppelpack im schwarzgelben Trikot brachte dem Neuzugang viel Lob ein und bewahrte den BVB innerhalb weniger Tage vor dem nächsten Wirkungstreffer. „Er ist ein Winnertyp“, schwärmte Torhüter Gregor Kobel. Und auch BVB-Kapitän Emre Can drückte seine große Wertschätzung in wenigen Worten aus: „Serhou ist super.“

Ohne den im Sommer für 18 Millionen Euro verpflichteten Torjäger wären dem BVB weitere unliebsame Schlagzeilen wohl kaum erspart geblieben. Als das Sahin-Team nur wenige Tage nach dem desolaten Auftritt in Stuttgart (1:5) auch im kleinen Revierderby gegen Bochum bereits in der 21. Minuten mit 0:2 in Rückstand geriet, machte sich Unmut auf den Rängen breit. 

Lohnende Investition

Zur Freude von Trainer Nuri Sahin erwies sich Guirassy als Retter in der Not. Mit zwei Treffern (44./75. Minute) und einem herausgeholten Elfmeter, den Can (61.) sicher verwandelte, hatte er maßgeblichen Anteil an der erfolgreichen Aufholjagd. „Wir sind alle sehr glücklich, dass er bei uns ist. Ich bin nicht nur froh, wie er die Tore macht, sondern auch wie er sich gibt“, schwärmte Sahin über den großen Ehrgeiz und die Mannschaftsdienlichkeit des ehemaligen Stuttgarters.

Auch die durch eine Knieverletzung verursachte wochenlange Zwangspause zu Saisonbeginn brachte den Nationalspieler Guineas nicht aus dem Tritt. Mit vier Toren in seinen ersten vier Pflichtspielen erweist er sich an neuer Wirkungsstätte bislang als lohnende Investition. „Er gibt uns genau das, was wir uns von ihm erhofft haben. Er ist ein sehr wichtiger Spieler für uns – und er wird noch besser werden“, kündigte BVB-Sportdirektor Sebastian Kehl an. 

Bochum dem 3:0 nahe

Dass Torhüter Kobel in der ersten Freude über die umjubelte Aufholjagd seiner Mannschaft „einen überragenden Job“ attestierte, schien allerdings übertrieben. Schließlich war der bisher sieglose Reviernachbar aus Bochum nach den Treffern von Matus Bero (16.) und Dani de Wit (21.) sogar dem 3:0 nahe, als Angreifer Myron Boadu (33.) allein auf das gegnerische Tor zulief, aber verzog. „Das hätte der Killer-Moment sein können“, gestand Sahin. 

Selbst der ansonsten zuverlässige Kobel passte sich dem bis dahin durchwachsenen Niveau seiner Mannschaft an und leistete sich beim 0:2 einen Patzer, als er de Wit den Ball vor die Füße spielte. Doch sein Trainer hielt sich mit Kritik zurück: „Greg hat uns schon viele Spiele gerettet. Wenn hier einer Kredit hat, dann er.“

Respekt vor Celtic

Eine ähnliche Schwächephase könnte für den BVB am Dienstag (21.00 Uhr) im zweiten Champions-League-Spiel der neuen Saison gegen Celtic Glasgow weitreichendere Folgen haben. Schließlich spielten die Schotten zum Auftakt des neu strukturierten Wettbewerbs vor zwei Wochen beim 5:1-Heimsieg gegen Bratislava groß auf und erzielten noch mehr Tore als der BVB beim 3:0 in Brügge. „Diesen Gegner darf man nicht unterschätzen“, warnte Abwehrspieler Waldemar Anton, „aber wenn wir unsere Basics auf den Platz bringen, wird das ein sehr, sehr gutes Spiel.“