Der FC St. Pauli ist wieder in der Bundesliga angekommen - und wie. Beim 3:0 in Freiburg glänzen ein Offensivspieler und der Torhüter, der einen Strafstoß pariert. Der SC wird zweimal zurückgepfiffen.

Der FC St. Pauli ist wieder in der Bundesliga angekommen – und wie. Beim 3:0 in Freiburg glänzen ein Offensivspieler und der Torhüter, der einen Strafstoß pariert. Der SC wird zweimal zurückgepfiffen.

Der FC St. Pauli hat den ersten Sieg seit seiner Rückkehr in die Fußball-Bundesliga eingefahren. Die Hamburger gewannen beim SC Freiburg mit 3:0 (2:0) und fügten den Gastgebern die zweite Niederlage dieser Saison zu. In einem Spiel, das der Sport-Club über weite Strecken kontrollierte, trafen jeweils aus dem Nichts Elias Saad (12. Minute/72.) und Oladapo Afolayan (45.) für die Hamburger. 

Einen großen Anteil am nächsten Erfolgserlebnis nach dem bemerkenswerten Auftritt beim 0:0 gegen Champions-League-Teilnehmer RB Leipzig hatte auch Torhüter Nikola Vasilj. Immer wieder parierte der 28-Jährige glänzend – auch den Strafstoß des sonst so sicheren SC-Schützen Vincenzo Grifo (41.). Die vermeintlichen Anschlusstreffer der Freiburger von Philipp Lienhart und Ritsu Doan fanden wegen Abseitsstellungen jeweils keine Anerkennung (63./85.). 

Die Gastgeber hatten vor 34.700 Zuschauern mehr vom Spiel und in den ersten zehn Minuten mehr als 70 Prozent Ballbesitz. In Führung gingen aber die Gäste. Saad setzte sich gegen zwei Verteidiger durch und ließ auch Schlussmann Noah Atubolu keine Abwehrmöglichkeit. 

SC wieder in Rückstand

Ins Hintertreffen zu geraten, sind die Breisgauer in dieser Saison bereits gewohnt. Nur beim 3:0 am vergangenen Samstag in Heidenheim musste die Mannschaft von Trainer Julian Schuster keinen Rückstand aufholen. Einen ersten Annäherungsversuch per Freistoß von Vincenzo Grifo entschärfte Vasilj (16.). 

„Wir wollen jetzt keinen Prozentpunkt weniger als beim Spiel gegen Leipzig investieren“, hatte Pauli-Coach Alexander Blessin zuvor angemahnt. „Wir haben mit der Leistung gezeigt, dass wir sehr gut mithalten können. Das gilt es jetzt zu bestätigen.“ 

Zwar hatte seine Mannschaft auch nach dem Treffer von Saad selten den Ball. Insgesamt standen die Hamburger in einem umkämpften Spiel aber kompakt. Immer wieder köpften oder droschen die Abwehrspieler Flanken von Grifo oder SC-Kapitän Christian Günter aus der Gefahrenzone.

Smith setzt Freistoß an die Latte

Selbst setzte St. Pauli vereinzelte Nadelstiche. Ein Freistoß von Eric Smith landete an der Latte (35.). In der Entstehung hatte Matthias Ginter die Gelbe Karte gesehen. Auf der Gegenseite ging der aufgerückte Freiburger Abwehrspieler dann im Strafraum zu Boden. Videoassistentin Katrin Rafalski schaltete sich ein und nachdem der Unparteiische Timo Gerach sich die Wiederholung selbst angesehen hatte, entschied er auf Elfmeter. Grifo scheiterte an Vasilj und verpasste den Ausgleich (41.). 

Für den Sport-Club sollte es vor dem Seitenwechsel noch schlimmer kommen. Nach einer Flanke gelangte Afolayan an den Ball und erhöhte für die effektiven Gäste, die in der ersten Halbzeit mit zwei Schüssen aufs Tor zwei Treffer erzielten. 

SC zu einfallslos

Beide Trainer reagierten in der Pause und wechselten jeweils einmal. Freiburg blieb die aktivere Mannschaft. Aber auch weiterhin fiel Schusters Spielern zu wenig ein, um den Kiez-Club ernsthaft in Bedrängnis zu bringen. Zwei Abschlüsse von Patrick Osterhage segelten über das Tor. Es passte zum gebrauchten Freiburger Nachmittag, dass Lienharts Kopfballtor zurückgenommen wurde. Erneut hatte Rafalski einen Hinweis gegeben. 

Für die Entscheidung sorgte Saad mit einer Einzelleistung. Beim zweiten Treffer des Offensivspielers sah aber auch Atubolu nicht gut aus. Der Torhüter ließ den Ball unglücklich durchrutschen. Fünf Minuten vor dem Ende drehte Doan jubelnd ab, doch erneut wurde auf Abseits entschieden.