Seit 2007 hat Jutta Allmendinger das Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung geleitet. Jetzt kommt eine neue Präsidentin - aus Sicht von Allmendinger "die Idealbesetzung".

Seit 2007 hat Jutta Allmendinger das Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung geleitet. Jetzt kommt eine neue Präsidentin – aus Sicht von Allmendinger „die Idealbesetzung“.

Das Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB) hat eine neue Präsidentin. Die Wirtschaftswissenschaftlerin Nicola Fuchs-Schündeln ist seit dem 1. September offiziell im Amt, heute findet die feierliche Amtsübergabe statt. Fuchs-Schündeln übernimmt die Präsidentschaft von der 67-jährigen Jutta Allmendinger, die das WZB laut einer Pressemitteilung seit 2007 geleitet hat und nach drei Amtszeiten ausscheidet. 

Die renommierte Soziologin Allmendinger bezeichnete Fuchs-Schündeln gegenüber der dpa als „Idealbesetzung“. „Sie repräsentiert Wandel und Kontinuität. Wandel, weil mit ihr erstmals eine Ökonomin eine sozialwissenschaftliche Einrichtung führt. Kontinuität, weil sie auf Interdisziplinarität, Exzellenz, Transfer und auf die Entwicklung des Gesamtberliner Wissenschaftsraumes setzt.“

Fuchs-Schündeln gilt als national und international renommierte Wissenschaftlerin. Sie ist unter anderem Preisträgerin des Leibniz-Preises der Deutschen Forschungsgemeinschaft. Die Professorin für Makroökonomie und Entwicklung an der Goethe-Universität Frankfurt am Main forscht insbesondere zu Ungleichheit, sozialer Mobilität und Wachstum und beschäftigte sich etwa mit den Folgen der deutschen Wiedervereinigung und den Auswirkungen des Ehegattensplittings auf die Erwerbsarbeit. 

Zusammenarbeit verschiedener Disziplinen

Besonders reizvoll sei es für sie, dass es sich bei dem WZB um ein großes sozialwissenschaftliches Institut handele, das die Wirtschaftswissenschaften mit der Soziologie, der Politikwissenschaft und den Rechtswissenschaften verbinde, sagte Fuchs-Schündeln laut Pressemitteilung. „Die großen Probleme unserer Zeit sind komplex – für Analyse und Lösungsansätze braucht es die Zusammenarbeit der verschiedenen Disziplinen.“

Das 1969 gegründete WZB untersucht grundlegende gesellschaftliche Fragen wie Entwicklungstendenzen, Anpassungsprobleme und Innovationschancen moderner Gesellschaften. Es ist Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft und wird vom Bund und dem Land Berlin finanziert.