Eigentlich sollte die Entscheidung vor der Sommerpause fallen. Doch da die Opposition eine Abstimmung verweigerte, kommt der Beschluss über den Einstieg der Reederei MSC bei der HHLA erst jetzt.

Eigentlich sollte die Entscheidung vor der Sommerpause fallen. Doch da die Opposition eine Abstimmung verweigerte, kommt der Beschluss über den Einstieg der Reederei MSC bei der HHLA erst jetzt.

Die Hamburgische Bürgerschaft entscheidet am Mittwoch (ab 13.30 Uhr) endgültig über den umstrittenen Einstieg der weltgrößten Reederei MSC beim Hafenlogistiker HHLA. Aller Voraussicht nach wird die rot-grüne Koalition den Deal in zweiter und letzter Lesung mit ihrer Zweidrittel-Mehrheit durchsetzen. Ursprünglich sollte die Entscheidung bereits in der letzten Sitzung vor der Sommerpause fallen, war aber von der Opposition verhindert worden. 

Hamburgs rot-grüner Senat möchte die Reederei Mediterranean Shipping Company (MSC) an Bord holen, um die Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) und den Containerumschlag zu stabilisieren. Die Stadt soll dabei 50,1 Prozent und MSC 49,9 Prozent an dem Unternehmen halten. Bislang gehörten der Stadt rund 70 Prozent, der Rest war in Streubesitz.

Im Gegenzug will MSC ihr Ladungsaufkommen an den HHLA-Terminals vom kommenden Jahr an erhöhen und bis 2031 auf eine Million Standardcontainer pro Jahr fast verdoppeln. Daneben will die Schweizer Reederei in Hamburg auch eine neue Deutschlandzentrale bauen und zusammen mit der Stadt das HHLA-Eigenkapital um 450 Millionen Euro aufstocken.

Die Gewerkschaft Verdi, Hafenarbeiter und auch etliche Sachverständige sind strikt gegen den Deal. Aus deren Sicht sind nicht nur Arbeitsplätze bei der HHLA, sondern auch bei weiteren Hafenunternehmen wie dem Gesamthafenbetrieb und den Lasch-Betrieben. Zudem erhalte MSC durch das Geschäft faktisch weitgehende Vetorechte.