In ihren Werken ließ sich Daniela Hodrova immer wieder von den geheimnisvollen Winkeln und Plätzen ihrer Geburtsstadt Prag inspirieren. Nun ist die experimentierfreudige Autorin gestorben.

In ihren Werken ließ sich Daniela Hodrova immer wieder von den geheimnisvollen Winkeln und Plätzen ihrer Geburtsstadt Prag inspirieren. Nun ist die experimentierfreudige Autorin gestorben.

Die tschechische Schriftstellerin und Literaturtheoretikerin Daniela Hodrova ist tot. Sie starb am Freitagabend im Alter von 78 Jahren, wie ihr Verlag mitteilte. Gerade erst war ihr letzter Roman auf Tschechisch mit dem übersetzten Titel „Was kommt oder die Reise auf den Zauberberg“ erschienen.

Hodrova wurde 2012 mit dem internationalen Franz-Kafka-Literaturpreis ausgezeichnet. Ferner erhielt sie im Laufe ihrer Karriere den tschechischen Staatspreis für Literatur und den Magnesia-Litera-Preis. Der tschechische Kulturminister Martin Baxa würdigte bei der Plattform X die Verdienste der Verstorbenen um die Literatur.

In ihren postmodernen Werken spielte Hodrova mit dem Schwanken zwischen Realität und Illusion. Das war ein Thema, dem sie sich auch in ihren literaturtheoretischen Schriften widmete. 

Bereits 1994 erschien ihre Romantrilogie „Città dolente“ auf Deutsch, in dem der Leser wie durch ein Labyrinth durch das geheimnisvolle Prag wandert. Später folgte „Ich sehe die Stadt…“, ein Streifzug von Rabbi Löw und dem Golem über Kaiser Rudolf II. bis hin zu Vaclav Havel und der Samtenen Revolution, der demokratischen Wende von 1989.

Hodrova war am 5. Juli 1946 in Prag zur Welt gekommen. Sie studierte Russistik, Bohemistik, Romanistik und Vergleichende Literaturwissenschaft an der Karls-Universität ihrer Heimatstadt. Nach einer kurzen Zeit als Verlagsredakteurin war sie viele Jahre an der damals tschechoslowakischen Akademie der Wissenschaften tätig.

 

Tschechischer Kulturminister bei X, auf Tschechisch