Wie schnell und zuverlässig erfahren Eltern, wenn ihr Kind ohne ihr Wissen gar nicht in der Schule auftaucht? Die FDP-Opposition fragt nach landesweiten Regeln.

Wie schnell und zuverlässig erfahren Eltern, wenn ihr Kind ohne ihr Wissen gar nicht in der Schule auftaucht? Die FDP-Opposition fragt nach landesweiten Regeln.

In Nordrhein-Westfalen sind keine landesweit einheitlichen Regeln geplant, in welcher Form Eltern informiert werden, deren Kind unentschuldigt nicht in der Schule erscheint. Generell seien Eltern laut Schulgesetz ohnehin in allen grundsätzlichen und wichtigen Schulangelegenheiten zu informieren und zu beraten, antwortete Ministerin Dorothee Feller (CDU) jetzt auf eine entsprechende FDP-Anfrage. 

„Darunter fällt grundsätzlich auch eine Information der Eltern durch die Schule, wenn Minderjährige – insbesondere jüngere Schülerinnen und Schüler – unerwartet, aus ungeklärten Gründen vom Unterricht fernbleiben.“ Das konkrete Vorgehen unterliege aber der schulischen Selbstverwaltung und sei eine Frage des Einzelfalls. „Die Landesregierung beabsichtigt derzeit nicht, den Schulen weitergehende Verfahrensvorgaben zu machen“, stellte Feller klar.

Quälende Ungewissheit, wenn Kinder nicht ankommen

Die FDP-Landtagsfraktion hatte in ihrer Anfrage darauf hingewiesen, dass es „zwar selten, aber leider immer wieder“ Berichte über Kinder gebe, die auf dem Schulweg verschwinden. „Im schlimmsten Fall erfahren Eltern erst am Nachmittag davon, dass ihr Kind gar nicht erst in der Schule angekommen ist.“ 

Das erhöhe nicht nur die quälende Unsicherheit bei Eltern, Lehrkräften und Mitschülern, argumentierten die FDP-Abgeordneten Marcel Hafke und Franziska Müller-Rech. Wenn etwas passiert sei, bleibe bei allen Betroffenen ein Leben lang der belastende Gedanke haften, „ob eine schnellere Nachfrage der Schule bei den Eltern dafür gesorgt hätte, dass das Kind schneller und gesund wieder aufgefunden worden wäre“.

Auf die Frage, wie viele Kinder in den vergangenen Jahren auf dem Schulweg in NRW verschwunden seien, hatte Feller keine Antwort parat. Dies müsse händisch unter größerem Zeitaufwand ermittelt werden und sei nicht automatisiert abrufbar, erklärte sie. Die Ministerin verwies darauf, dass Schulwege aber durch polizeiliche Präsenz gesichert würden, um Gefahren für Kinder zu reduzieren.