Wochenlang wurde Wahlkampf betrieben, jetzt dürfen die Wahlberechtigten in Thüringen entscheiden, wer politische Verantwortung tragen und sie im Parlament vertreten soll.

Wochenlang wurde Wahlkampf betrieben, jetzt dürfen die Wahlberechtigten in Thüringen entscheiden, wer politische Verantwortung tragen und sie im Parlament vertreten soll.

Die Wahllokale öffnen, die Wahl zum Thüringer Landtag beginnt. Rund 1,66 Millionen Thüringerinnen und Thüringer dürfen dabei über die Zusammensetzung des Parlaments in den kommenden fünf Jahren entscheiden. Gut 79.000 von ihnen können erstmals bei einer Landtagswahl abstimmen. Die Wahllokale sind bis 18.00 Uhr geöffnet.

427 Kandidaten, darunter 130 Frauen, bewerben sich. Im Landtag sind 88 Sitze zu vergeben, je 44 Direkt- und Listenmandate. Durch Überhang- und Ausgleichsmandate kann die Zahl steigen.

15 Parteien stehen auf dem Wahlzettel. Darunter sind solche, die bereits im Landtag vertreten sind: die Linke, AfD, CDU, SPD, Grüne und FDP. Erstmals steht aber etwa auch das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) zur Wahl. 

Eine Fortsetzung der bisherigen rot-rot-grünen Minderheitsregierung gilt als überaus unwahrscheinlich. Insgesamt könnte es Umfragen zufolge nach der Wahl schwierig werden, Mehrheiten zu finden. Die AfD lag in einer am Freitag veröffentlichten Forsa-Erhebung bei 30 Prozent und könnte stärkste Kraft im neuen Parlament werden. 

Eine Zusammenarbeit mit der vom Verfassungsschutz in Thüringen als gesichert rechtsextremistisch eingestuften AfD lehnen andere große Parteien ab. Die CDU lag in der Forsa-Umfrage bei 22 Prozent, das BSW bei 17 Prozent. Die Linke kam auf 14 Prozent, die SPD auf sieben Prozent. Grüne und FDP lagen unter der Fünf-Prozent-Marke und würden damit den Einzug in den Landtag verpassen.