Der Kandidat für den Linken-Vorsitz will seine Partei nicht aufgeben - im Gegenteil. Vor der Landtagswahl im Thüringen setzt er auf ein starkes Finish von Regierungschef Ramelow.

Der Kandidat für den Linken-Vorsitz will seine Partei nicht aufgeben – im Gegenteil. Vor der Landtagswahl im Thüringen setzt er auf ein starkes Finish von Regierungschef Ramelow.

Der Linken-Politiker Jan van Aken erwartet bei der Landtagswahl in Thüringen für seine Partei ein viel besseres Abschneiden als in den jüngsten Umfragen. Die Linke mit ihrem Ministerpräsidenten Bodo Ramelow werde auf den letzten Metern noch richtig zulegen, sagte van Aken im Interview der Sender RTL und ntv: „Also bis zu 20 Prozent schaffen wir da auf jeden Fall.“

Die Linke lag vor der Wahl am Sonntag in Umfragen zuletzt bei 13 bis 14 Prozent. Vor fünf Jahren schaffte Ramelows Partei noch 31 Prozent. Van Aken bewirbt sich um den Bundesvorsitz der Linken, die nach der Abspaltung des Bündnisses Sahra Wagenknecht in einer Existenzkrise steckt. 

Van Aken schloss eine Koalition mit dem BSW nicht aus, zeigte sich aber skeptisch. „Eine BSW-Ministerpräsidentin? Die haben doch gar kein Personal dafür. Also man muss sich das angucken am Sonntag.“

Wichtig sei, dass die in Thüringen als rechtsextremistisch eingestufte AfD nicht in die Nähe der Macht komme. „Deswegen muss man mit allen anderen reden, die demokratische Parteien sind. Da führt kein Weg dran vorbei.“

Für die Landtagswahlen in Sachsen, ebenfalls kommenden Sonntag, und in Brandenburg am 22. September gab van Aken das Ziel aus: „Reinkommen“. 

Der Außenpolitiker van Aken und die Publizistin Ines Schwerdtner hatten vergangene Woche ihre Kandidatur für die Bundesspitze der Linken bei einem Parteitag im Oktober angekündigt – in der Nachfolge von Janine Wissler und Martin Schirdewan, die sich von der Parteispitze zurückziehen. Bei der Europawahl im Juni erhielt die Linke bundesweit nur noch 2,7 Prozent der Stimmen.