Fünf Klimaaktivisten kleben sich in Rostock auf einer Straße fest. Die Aktion dauert zwar nicht lange. Ein Jahr später stehen sie aber als Angeklagte vor dem Amtsgericht.

Fünf Klimaaktivisten kleben sich in Rostock auf einer Straße fest. Die Aktion dauert zwar nicht lange. Ein Jahr später stehen sie aber als Angeklagte vor dem Amtsgericht.

Vor dem Amtsgericht Rostock hat ein Prozess gegen fünf Klimaaktivisten wegen versuchter Nötigung und Widerstandes gegen Vollstreckungsbeamte begonnen. Die drei Männer und zwei Frauen im Alter zwischen 19 und 42 Jahren blockierten am 31. August des vergangenen Jahres die August-Bebel-Straße vor einer Ampelkreuzung. Dazu klebten sie sich morgens mit Sekundenkleber mit Händen und teils mit Füßen auf der Straße fest.

Der 42-jährige Angeklagte betonte, angesichts der Klimakatastrophe und der Untätigkeit der Bundesregierung sowie der weitgehenden Ignoranz der Gesellschaft seien gewaltfreie und symbolische Handlungen dringend geboten, um auf die „apokalyptische Bedrohung“ aufmerksam zu machen. Ähnlich äußerte sich die anderen Angeklagten. Vor dem Gericht zeigten sich rund zehn Menschen mit Plakaten solidarisch mit den Aktivisten.

Die August-Bebel-Straße war bei der Aktion in eine Fahrtrichtung knapp 20 Minuten blockiert, wobei die Aktivisten der Gruppe Letzte Generation von der Polizisten schon innerhalb weniger Minuten mithilfe von Speiseöl von der Straße abgelöst werden konnten. Der Protest sei friedlich gewesen, sagte auch ein am Einsatz beteiligter Polizist nun vor Gericht als Zeuge. Ein Urteil sollte möglicherweise noch am Dienstag gesprochen werden.