Das Taubenschwänzchen ist eigentlich ein Nachtfalter, aber trotzdem am Tag aktiv. Im Herbst wandert es tausende Kilometer in den Süden. Welche Folgen hat die Klimaerwärmung für den wendigen Falter?
Er ähnelt einem Kolibri, ist aber ein Schmetterling: das Taubenschwänzchen. Wie oft er im September in Bayern zu beobachten ist, möchte der Naturschutzverband LBV mithilfe der Bevölkerung herausfinden. Den ganzen Monat über sollen Bürgerinnen und Bürger beim Mitmachprojekt „Falter im Fokus“ online melden, wenn sie einen der schnellen, wendigen Schmetterlinge beobachten können.
Im Herbst zieht das Taubenschwänzchen bis zu 3.000 Kilometer weit in den Süden. Doch im Zuge der Klimaerwärmung überwintert der Schmetterling nach LBV-Angaben auch häufiger in Bayern. Das Mitmachprojekt soll dazu mehr Erkenntnisse bringen.
Nachtfalter, der auch tagsüber aktiv ist
Das Taubenschwänzchen ist dem Naturschutzbund Deutschland zufolge eigentlich ein nachtaktiver Falter, der aber auch tagsüber von Blüte zu Blüte fliegt – selbst bei Regen. Mit seinem gut drei Zentimeter langen Saugrüssel ist er bei Blüten mit langen Kelchen gegenüber anderen Insekten im Vorteil. „Beim Nektartrinken schwirrt der Falter ähnlich wie Kolibris vor der Blüte in der Luft und wird somit häufig mit den kleinen Vögeln verwechselt, die aber gar nicht in Deutschland vorkommen“, erklärte LBV-Expertin Elisa Treffehn.
Bereits im März und im Juli hatte der LBV dazu aufgerufen, Schmetterlinge zu melden. Dabei standen der Admiral und der Schwalbenschwanz im Fokus.