Eine abgetragene Jeans, ein geblümtes Kleid oder ein Dirndl: Eine Ausstellung in Bremen mit getragenen Kleidungsstücken erinnert an Verbrechen - und gibt den Opfern eine Stimme.

Eine abgetragene Jeans, ein geblümtes Kleid oder ein Dirndl: Eine Ausstellung in Bremen mit getragenen Kleidungsstücken erinnert an Verbrechen – und gibt den Opfern eine Stimme.

Eine Wanderausstellung in Bremen setzt ein Zeichen gegen sexualisierte Gewalt. Gezeigt wird die Kleidung von zwölf Frauen, die sie während sexuellen Übergriffen trugen, wie die Polizei Bremen als Veranstalter mitteilte. Bei den Ausstellungsstücken handele es sich größtenteils um Originalkleidung, dazu könne man mehr über die Geschichten der Frauen erfahren. „Was ich anhatte…“ ist bis Anfang September im Wilhelm-Wagenfeld-Haus zu sehen.

Die Ausstellung soll verdeutlichen, dass sexualisierte Gewalt ein strukturelles Problem ist. „Eine Frau wird nicht vergewaltigt, weil sie einen Minirock trägt“, betonten die Organisatoren der Ausstellung. Die Opfer – die jüngste Teilnehmerin war sechs Jahre alt, die älteste Frau weit über 80 – tragen keine Schuld. Sie bekommen in der Ausstellung eine Stimme, im Vordergrund stehen ihre Erzählungen von sexualisierter Gewalt.

Die Ausstellung tourt seit November 2020 durch Deutschland – Bremen ist die 44. Station. Innensenator Ulrich Mäurer (SPD) und Polizeipräsident Dirk Fasse werden die Ausstellung diesen Montag (9.30 Uhr) eröffnen. Sie ist bis 9. September in der Hansestadt zu sehen, anschließend werden die Kleidungsstücke in Minden gezeigt.