144-Hz-4K-Monitore reizen dank leistungsstarker Grafikkarten immer mehr Gamer. Ob sich der Umstieg auf die hohe Auflösung schon jetzt lohnt, verrät der Vergleich von fünf Top-Modellen.
8.294.400 Pixel befeuert eine Grafikkarte bei einem 4K-Gaming-Monitor. Allein das frisst eine ganze Menge Leistung. Soll das Spiel konstant mit 144 Bildern in der Sekunde über den Monitor flimmern, kommen selbst High-End-Grafikkarten an ihre Leistungsgrenze. Wer einen 4K-Monitor wirklich ausnutzen will, braucht in E-Sport-Titeln wie „Counter Strike“ oder „Dota 2“ wenigstens eine Nvidia RTX 3070 oder eine AMD RX 6800 und natürlich einen entsprechend starken Prozessor. Je nach Game und Detailstufe sind der Leistung aber keine Grenzen gesetzt. Sollen neue Triple-A-Titel in dreistelliger Bildwiederholrate und hoher Detailstufe laufen, sollte es wenigstens eine Nvidia RTX 4070 oder eine AMD RX 7900 sein.
Aber nicht nur PC-Gamer macht ein 144-Hz-Monitor mit 4K-Auflösung glücklich. Auch die Besitzer einer PlayStation 5 oder einer Xbox Series X können ihre Konsole an den Bildschirm hängen. Und das ergibt durchaus Sinn, wenn der Fernseher im Wohnzimmer noch in Full HD auflöst oder nur eine Bildwiederholrate von 60 Hertz bietet. Allerdings sollten Konsolenzocker unbedingt darauf achten, dass am Monitor HDMI-2.1-Buchsen verbaut sind, damit sie über die Schnittstelle wenigstens 120 Hertz bei 4K bekommen. PC-Gamer profitieren davon, dass sie auf DisplayPort setzen, was die hohen Bildwiederholraten bei der 4K-Auflösung liefert – allerdings mit etwas Qualitätsverlust, weil die Bilder komprimiert werden.
1. Samsung Odyssey G7 S28BG700EP
Bildschirmdiagonale: 28 Zoll (70 cm)Bildwiederholrate: 144 HzPaneltyp: IPSFarbtiefe: 10 BitReaktionszeit: 1 ms laut HerstellerSynchronisation: AMD FreeSync Premium ProAnschlüsse: 2x HDMI 2.1, 1x DisplayPort-Version: 1.4, 1x Kopfhörer-Ausgang, LAN-Buchse, 2x USB-ADisplay HDR 400Farbraum-Abdeckung laut Hersteller: 95 % DCI-P3
Der Samsung Odyssey G7 S28BG700EP ist ein relativ günstiger 4K-Monitor mit 144 Hz Bildwiederholrate. Bei der Synchronisationstechnologie setzt Samsung auf AMD FreeSync Premium Pro. PC-Gamer verbinden den Bildschirm natürlich über DisplayPort mit dem Bildschirm. Aber auch an Konsolen macht er eine gute Figur, weil er über zwei HDMI-2.1-Buchsen verfügt. Zur Erinnerung: 4K und 144 Hz brauchen einen hohen Datendurchsatz. HDMI-2.0-Buchsen würden Playstation 5 und Xbox Series X ausbremsen. Beim Panel setzt Samsung auf In-Plane-Switching, kurz IPS. Das ermöglicht einen guten Blickwinkel und überzeugt durch tolle Farben.
Für Gamer wichtiger ist aber die Reaktionszeit und die gibt der Hersteller mit 1 Millisekunde an. Wichtig: Solche Angaben sind allerdings mit Vorsicht zu genießen, erst recht bei IPS-Paneelen, die in der Regel etwas langsamer arbeiten. Mit einer Bildschirmdiagonale von 28 Zoll gehört der 4K-Monitor zu den kleineren seiner Gattung. Was den Samsung-Monitor besonders macht, ist ein USB-Hub mit LAN-Anschluss. Maus, Tastatur und Internetkabel verbinden Sie einfach mit dem Monitor und diesen dann per USB mit dem Computer. Das spart nervigen Kabelsalat.
Fazit: Der Samsung Odyssey G7 S28BG700EP ist ein solider Gaming-Monitor. Preisbewusste Gamer greifen hier zu.
2. Gigabyte AORUS FO32U2P Gaming-Monitor
Bildschirmdiagonale: 31,5 Zoll (108 cm)Bildwiederholrate: 260 HzPaneltyp: OLEDFarbtiefe: 10 BitReaktionszeit: 0,03 ms laut HerstellerSynchronisation: AMD FreeSync 2,Anschlüsse: 2x HDMI 2.1, 1x DisplayPort 2.1, 1x DisplayPort 1.4, 1x mini DisplayPort 2.1, 1x USB-C mit Power Delivery 65 Watt, 2x USB A 3.2, 1x Kopfhörer-AusgangDisplay HDR 1000Farbraum-Abdeckung laut Hersteller: 99 % DCI-P3
Gleich drei Preisklassen darüber liegt der Gigabyte Aorus FO32U2P. Bei einer Bildschirmgröße von 31,5 Zoll bietet er selbstredend auch die 4K-Auflösung (3840 x 2160 Pixel). Weshalb er mehr als doppelt so teuer ist, liegt an seinem OLED-Panel. Zur Erinnerung: Bei OLED-Paneelen leuchten die Kristalle selbst und es ist keine Hintergrundbeleuchtung notwendig.
Dadurch entsteht eine besonders gute Farbbrillanz und inklusive starker Kontraste. Kein Wunder ist eine entsprechend gute Farbdarstellung mit einer Abdeckung laut Hersteller von 99 Prozent des DCI-P3-Farbraums und 100 Prozent sRGB, was besonders für farbkritische Arbeiten wie dem Bearbeiten von Fotos von Vorteil ist.
Die Reaktionszeit des Monitors beträgt laut Hersteller nur 0,03 Milisekunden. Wichtig: Hierbei handelt es sich um die MPRT-Zeit (Moving Picture Response Time), die misst, wie schnell das Display bewegte Bilder ohne Unschärfe darstellt. Und auch bei der Bildwiederholrate ist der Bildschirm seiner Konkurrenz deutlich überlegen. Seine 260 Hertz sorgen für ein flüssiges Spielerlebnis, wenn die Grafikkarte genug Power liefert. Fast schon unnötig zu erwähnen ist die Unterstützung von AMD FreeSync Premium.
Anschlussseitig ist der FO32U2P ebenfalls gut ausgestattet: Er bietet unter anderem DisplayPort 2.1, zwei HDMI 2.1-Anschlüsse, Mini DisplayPort 2.1 und einen USB-C-Anschluss mit 65W Power Delivery. Sie können also Ihren Laptop per USB-C mit dem Bildschirm verbinden, ohne dass Sie diesen an ein Stromkabel schließen müssen. Zusätzlich verfügt er über ein integriertes KVM-Switch, das die Bedienung mehrerer Geräte mit einer Tastatur und Maus ermöglicht.
Fazit: Der Gigabyte Aorus FO32U2P ist ein außergewöhnlicher Monitor, der sich für Gamer lohnt, die keine Kompromisse eingehen wollen. Mit seinen erstklassigen Farben, der schnellen Reaktionszeit und den vielseitigen Anschlussmöglichkeiten bietet er ein hervorragendes Gesamtpaket, das jedoch seinen Preis hat.
3. Samsung Odyssey NEO G8 S32BG850NP
Samsung Odyssey NEO G8 S32BG850NP
Bildschirmdiagonale: 32 Zoll (81 cm)Bildwiederholrate: 240 HzPaneltyp: VAFarbtiefe: 10 BitReaktionszeit: 1 ms laut HerstellerSynchronisation: AMD FreeSync PremiumAnschlüsse: 2x HDMI 2.1, 1x DisplayPort-Version: 1.4, 1x Kopfhörer-Ausgang, 2x USB-A-3.2 Gen 1Display HDR 1000Farbraum-Abdeckung laut Hersteller: 95 % DCI-P3
Im preislichen Mittelfeld befindet sich der Samsung Odyssey Neo G8 S32BG850NP. Seine Bildschirmdiagonale beläuft sich wie beim Gigabyte Aorus auf 32 Zoll. Das VA-Panel (Vertical Alignment) sorgt für hohe Kontraste und tiefe Schwarztöne, wenngleich sie nicht an das tiefe Schwarz eines OLED-Panels herankommen. Seine Farbraumabdeckung beträgt 95 Prozent des DCI-P3-Spektrums. Wenn Sie an dem Bildschirm Videos oder Fotos bearbeiten wollen, könnte das etwas zu wenig sein.
Die Farbtiefe des Monitors beträgt 10 Bit, wodurch er über eine Milliarde Farben darstellen kann. Seine Reaktionszeit liegt bei 1 Millisekunde laut Hersteller. Hierbei handelt es sich abermals um die Moving Picture Response Time (MPRT). Für Gamer reicht die angegebene Schnelligkeit vollends aus, wenngleich sie natürlich langsamer als beim Gigabyte Aorus FO32U2P ist.
Der Odyssey Neo G8 ist ebenfalls mit umfangreichen Anschlussmöglichkeiten ausgestattet, darunter zwei HDMI 2.1-Buchsen, ein DisplayPort 1.4-Anschluss sowie zwei USB-A-Buchsen. Zudem unterstützt der Monitor AMD FreeSync Premium Pro und wenn Sie die High Dynamic Range unter Windows aktivieren, schafft der Monitor eine maximale Helligkeit von 1000 Nits.
Fazit: Der Samsung Odyssey Neo G8 S32BG850NP ist ideal für anspruchsvolle Gamer, die Wert auf hohe Bildqualität und schnelle Reaktionszeiten legen. Seine Anschlussmöglichkeiten und die Farbraumabdeckung könnte besser sein, weshalb Kreativprofis lieber einen anderen Monitor wählen.
4. Philips 279M1RV
Bildschirmdiagonale: 27 Zoll (70 cm)Bildwiederholrate: 144 HzPaneltyp: IPSFarbtiefe: 10 BitReaktionszeit: 1 ms laut HerstellerSynchronisation: keine AngabeAnschlüsse: 3x HDMI 2.1, 1x DisplayPort-Version: 1.4, 1x Kopfhörer-Ausgang, 4x USB-A-3.2 Gen , 1x USB-CDisplay HDR 400Farbraum-Abdeckung laut Hersteller: 98 % DCI-P3
Wir werden wieder eine Nummer kleiner: Der Philips 279M1RV ist ein 27-Zoll-Monitor mit 4K-Auflösung. Philips setzt bei ihm auf ein IPS-Panel. Zur Erinnerung: IPS-Paneele sind für gute Farbtreue bekannt, aber in der Regel etwas langsamer als VA-Paneele. Wenig verwunderlich also, dass er 98 Prozent des DCI-P3-Farbraums abdeckt und damit etwas mehr als sein Samsung-Konkurrent.
Und so eignet sich der Monitor auch für Fotobearbeitung und Grafikdesign. Was die Reaktionszeit anbelangt, gibt der Hersteller sie mit 1 ms an. Das ist in diesem Fall so flott wie bei der Konkurrenz. Daneben verfügt der Philips 279M1RV über drei HDMI 2.1-Buchsen, eine DisplayPort-1.4-Verbindung, eine USB-C- und vier USB-A-Buchsen.
Er ist zudem VESA DisplayHDR 400 zertifiziert. Die Zertifizierung gibt an, dass der Monitor im HDR-Modus eine maximale Helligkeit von 400 Nits erreicht. Zu vernachlässigen sind hingegen seine integrierten Lautsprecher. Mit wenigen Ausnahmen wie beispielsweise bei Apple-Monitoren sind interne Lautsprecher eher von überschaubarer Qualität.
Fazit: Der Philips 279M1RV ist ein ordentlicher IPS-Monitor, der sich fürs Gaming und Bearbeiten von Fotos oder Videos eignet. Seine hervorragende Farbdarstellung, die schnelle Reaktionszeit und die umfangreichen Anschlussmöglichkeiten machen ihn zu einer guten Wahl zu einem fairen Preis.
5. Acer Predator XB3 (XB273KV3bmiiprx)
Bildschirmdiagonale: 27 Zoll (70 cm)Bildwiederholrate: 160 HzPaneltyp: IPSFarbtiefe: 10 BitReaktionszeit: 1 ms laut HerstellerSynchronisation: AMD FreeSync 2, G-Sync kompatibelAnschlüsse: 2x HDMI 2.1, 1x DisplayPort-Version: 1.4, 1x Kopfhörer-AusgangDisplay HDR 600Farbraum-Abdeckung laut Hersteller: 90 % DCI-P3
Der Acer Predator XB3 XB273KV3bmiiprx ist ein preisgünstiger 27-Zoll-Monitor, mit 4K-Auflösung. Das verwendete IPS-Panel sorgt für eine ordentliche Farbgenauigkeit. Laut Hersteller deckt der Monitor 95 % des DCI-P3-Farbraums ab. Für Hobbyfotografen reicht das aus. Professionelle Bildbearbeiter wollen und brauchen mehr. Die Reaktionszeit beträgt laut Acer 1 ms. Hier eint sich der Bildschirm mit dem Philips 279M1RV. Was seine Anschlussmöglichkeiten anbelangt, bietet er zwei HDMI-2.1- und eine DisplayPort-1.4-Buchse. USB-Anschlüsse suchen Sie dagegen vergebens. Der Monitor ist VESA DisplayHDR 600 zertifiziert, was eine überdurchschnittliche Helligkeit im HDR-Modus bietet. Zusätzlich verfügt der Monitor über integrierte Lautsprecher. Allerdings gilt auch hier, dass diese nicht besonders klangvoll sind. Um ein Headset oder externe Lautsprecher kommen Sie nicht also umhin. Leider deckt der Bildschirm aber nur 90 Prozent des DCI-P3-Farbraums ab. Für Bildbearbeitungen eignet er sich daher weniger.
Fazit: Der Acer Predator XB3 XB273KV3bmiiprx ist eine preisgünstige Wahl für Gamer. Leider müssen Sie Abstriche in Kauf nehmen, weil er keine USB-Buchsen bietet. Die wären durchaus sinnvoller als seine integrierten Lautsprecher.
144-Hz-4K-Monitor: Kryptische Werbeversprechen
Hersteller bewerben ihre Monitore gern mit allerhand Zertifikaten. Dabei ist für Verbraucher nicht immer ersichtlich, um was es sich dabei handelt. Diese kurze Übersicht soll Klarheit darüber bringen, was die kryptischen Werbekennungen bedeuten, damit Sie eine fundierte Kaufentscheidung treffen können.
HDR10 und HDR10+
HDR10 und HDR10+ sind die Abkürzung von „High Dynamic Range“ und beschreiben, wie hoch der Dynamik-Umfang eines Bildschirms ist. Das bedeutet konkret, dass Monitore mit HDR10 wenigstens eine Farbtiefe von 10 Bit darstellen können. Zum Vergleich: Bei einer Farbtiefe von nur 8 Bit zeigen Bildschirme maximal 16,77 Millionen Farben an, mit 10 Bit wächst die Summe auf über 1 Milliarde Farben an. Auf Display mit 8 Bit Farbtiefe sehen Bilder deshalb häufig etwas matt und ausgegraut aus, wohingegen bei HDR10 und HDR10+ Farben kräftig und kontrastreicher wirken.
HDR 400, HDR 1000 und HDR 1600
Um die Verwirrung komplett zu machen, gibt es neben der HDR10-Zertifizierung eine weitere HDR-Zertifizierung. Die Namensverwandschaft rührt daher, dass beide Zertifizierungen von der Video Electronics Standards Association, kurz VESA, vergeben werden. Bei HDR 400, 1000 und so weiter handelt es sich aber nicht um Farben, sondern um die Leuchtdichte des Monitors. Bei Display HDR 400 muss ein Monitor in Dauerbetrieb mindestens eine Leuchtdichte von 320 Candela pro Quadratmeter (cd/m²) aufweisen.
DisplayHDRLangzeit-Leuchtdichte in cd/m²40032050032060035010006001400900
Nun ist es aber so, dass auch ein Monitor mit einer Farbtiefe von nur 8 Bit eine HDR400-Zertifizierung bekommen kann. Für Verbraucher wichtiger ist deshalb die HDR10 oder HDR10+-Zertifizierung.
Reaktionszeit und GtG und MPRT
Bei der eigentlichen Reaktionszeit von Monitoren handelt es sich um die Zeit, wie lange ein Leuchtkristall (Pixel) des Bildschirms braucht, um seine Farbe zu wechseln. Es gibt mehrere Verfahren, die Hersteller nutzen, um diese Zeit anzugeben. Die geläufigste ist die Angabe des Wechsels von Grau zu Grau (kurz GtG). Etwas anders ist die „Moving Picture Response Time“, kurz MPRT. Sie sagt aus, wie lange ein Pixel zu sehen ist. Allerdings tricksen die Hersteller bei der MPRT gern mit der Hintergrundbeleuchtung und bieten sogenannte „Overdrive-Modi“ an, die zwar eine gute MPRT-Performance liefern, sich aber nicht wirklich fürs Zocken eignen.
Für Gamer ist die Reaktionszeit besonders wichtig, weil in den meisten Spielen sehr viel Bewegung zu sehen ist. Ist die Reaktionszeit zu hoch – also wechseln die Pixel ihre Farben nicht schnell genug – bleiben Artefakte des vorangegangenen Bildes sichtbar. Diese Artefakte bezeichnen Zocker als „Ghosting-Effekt“. Und der stört massiv in actionreichen Spielen. Leider gibt es kein standardisiertes Zertifizierungsverfahren für die Unternehmen, die Reaktionszeit anzugeben. Deshalb braut hier jeder Hersteller sein eigenes Süppchen und gibt die Reaktionszeit an – also GtG oder MPRT – die dem betreffenden Monitor am meisten schmeichelt. Wirklich verlassen sollten sich Verbraucher darauf also nicht.
Hinweis: Der Artikel wurde erstmals im August 2021 veröffentlicht.
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Quellen: chip.de, mmorpg.com, hardwareluxx.de, pcwelt.de, pcgameshardware.com, videoaktiv.de, heise.de