Ein Gerüst wird die Gesamtansicht der Unesco-geschützten Kathedrale in Speyer für die kommenden Jahre wesentlich prägen. Die Sanierung erfordert Zeit und Geld.

Ein Gerüst wird die Gesamtansicht der Unesco-geschützten Kathedrale in Speyer für die kommenden Jahre wesentlich prägen. Die Sanierung erfordert Zeit und Geld.

Der Dom in Speyer wird wegen der anstehenden Restaurierung für die nächsten sechs Jahre eingerüstet. Am 2. September beginnt der Aufbau am Südostturm der Unesco-geschützten Kathedrale. Das teilte das Domkapitel in der pfälzischen Stadt mit. Besucher und Fotografen müssten mit Einschränkungen rechnen, aber Dombaumeisterin Hedwig Drabik sei erleichtert über den Sanierungsstart. Lose Steine und bröckelnder Mörtel machten die Arbeiten an den beiden Osttürmen dringend erforderlich.

Die Vorbereitungen für das Großprojekt am romanischen Sakralbau laufen seit 2021. Im kommenden Jahr beginne die Fassaden-Instandsetzung am Südostturm, danach folge der Nordostturm, hieß es. Gearbeitet wird unter anderem an den Natursteinflächen, dem Turmgiebel und der Wasserführung. Ziel ist es, bis zur 1000-Jahr-Feier 2030 mit der Sanierung der beiden Osttürme fertig zu sein.

Brücke zwischen den Türmen wird gebaut

Die historische Bausubstanz und extreme Höhe erfordern dem Domkapitel zufolge besondere Sorgfalt. Zwischen den bis zu 71 Meter hohen Osttürmen soll eine Brücke gebaut werden, die auch künftige Sanierungen am Nordostturm erleichtern soll.

Erste Schadenskartierungen gab es schon im Oktober 2021. Grundlage für die Sanierung bilden Vermessungen der Fassaden. Ultraschall- und Schwingungsmessungen prüfen die Stabilität der Konstruktion. Die stark beschädigten Zwischendecken von 1931 sollen dabei gesondert untersucht werden.

Die Türme stammen aus der Romanik und wurden Ende des 11. Jahrhunderts vollendet. Die Sanierung hänge jedoch entscheidend von der Finanzierung ab, hieß es. So hat die Europäische Stiftung Kaiserdom zu Speyer 20.000 Euro zugesagt. Zusätzliche Mittel kommen aus Spendenaktionen und Fotoprojekten. Das Land übernimmt 40 Prozent der Kosten, doch weiteres Geld werde dringend benötigt. Hier bemühe sich das Domkapitel um weitere Mittel.

Die Kosten für den ersten Bauabschnitt werden auf 1,2 Millionen Euro geschätzt. Für die Gesamtkosten beider Türme liegt keine offizielle Schätzung vor, da noch Ergebnisse der statischen Untersuchung fehlen.