Die Zahl der Notverkäufe von Häusern und Wohnungen geht zwar nicht gravierend nach oben. Wegen der steigenden Zinsen wird aber mit einem Anstieg gerechnet.

Die Zahl der Notverkäufe von Häusern und Wohnungen geht zwar nicht gravierend nach oben. Wegen der steigenden Zinsen wird aber mit einem Anstieg gerechnet.

Der Eigentümerverband Haus und Grund rechnet wegen der ansteigenden Zinsen mit mehr Zwangsversteigerungen von Immobilien in Rheinland-Pfalz. In der Niedrigzinsphase seien viele Darlehn für die Immobilienfinanzierung über zehn Jahre abgeschlossen worden, sagte Verbandssprecher Ralf Schönfeld der Deutschen Presse-Agentur in Mainz. Diese Frist laufe nun langsam aus. Hohe Darlehensraten bei Neu- oder Anschlussfinanzierungen könnten Eigentümer in Schwierigkeiten bringen und es in der Folge zu Zwangsversteigerungen kommen.

Zwangsversteigerungen sind ein Weg, mit dem Gläubiger an ihr Geld kommen können. Meist kommt es dazu, wenn Immobilieneigentümer in eine finanzielle Notlage geraten sind, Haus und Grundstück nicht mehr bezahlen können oder Schulden haben. Dann leitet der Gläubiger ein Verfahren zur Zwangsversteigerung beim Amtsgericht ein. Der Mindestpreis für die Immobilie wird durch ein Gutachten bestimmt.

Die Zahl der vor Gericht versteigerten Immobilien in Rheinland-Pfalz lag im ersten Halbjahr 2024 nach Angaben des Justizministeriums landesweit bei 239. Im gesamten vergangenen Jahr habe es 467 Zuschlagsbeschlüsse gegeben. Im Jahr zuvor lag die Zahl bei 490 und im Jahr 2021 bei 476 Zwangsversteigerungen, wie das Ministerium auf eine parlamentarische Anfrage der Fraktion der Freien Wähler in Mainz mitteilte.