Auf 10.000 Menschen hofften die Organisatoren einer Demo gegen Rechtsextremismus in Erfurt. Zum Auftakt sieht es nicht so aus, als ob das klappen könnte.

Auf 10.000 Menschen hofften die Organisatoren einer Demo gegen Rechtsextremismus in Erfurt. Zum Auftakt sieht es nicht so aus, als ob das klappen könnte.

Der Aufruf zu einer großen Demonstration gegen Rechtsextremismus in Erfurt ist zunächst auf überschaubares Interesse gestoßen. Die Polizei sprach bei der Auftaktkundgebung auf dem Anger von etwa 500 Teilnehmern. Der Protestzug setzte sich in Richtung Landtag in Bewegung, wo die Veranstalter mehr Teilnehmer erwarten. Erst dann wollen sie auch zählen. Im Vorfeld hatten sie auf 10.000 Menschen gehofft. 

Die Demo soll nach dem Willen ihrer Organisatoren ein Zeichen gegen einen Rechtsruck in Deutschland und einen möglichen Wahlerfolg der AfD bei den anstehenden Wahlen im Freistaat sein. Dazu aufgerufen haben unter anderem das Bündnis „Auf die Plätze“, der Deutsche Gewerkschaftsbund und ein Kulturverein.

Die Auftaktkundgebung startete mit einer Schweigeminute für den mutmaßlich islamistisch motivierten Anschlag in Solingen. Anschließend rief Klimaaktivistin Luisa Neubauer die Demonstranten zum Durchhalten im Kampf für Demokratie und gegen die extreme Rechte auf. Am 1. September gehe es nicht nur um eine Landtagswahl. „Hier wird so viel mehr verteidigt“, so Neubauer. 

Franz Zobel von ezra, der Thüringer Beratung für Opfer von rechter, rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt, mahnte: „Rechte Gewalt nimmt dort zu, wo rechte Täter Rückhalt in der Gesellschaft haben.“ Nach dem Wahlerfolg von AfD-Mann Robert Sesselmann bei der Landratswahl in Sonneberg sei dort die Zahl rechtsextremer Übergriffe deutlich gestiegen.