Der neue Union-Trainer Svensson begnügt sich bei seiner Rückkehr nach Mainz mit dem Remis. Für die Köpenicker gibt es nur eine kurze Verschnaufpause.
Der Teilerfolg passte für Union-Trainer Bo Svensson bei seiner Rückkehr nach Mainz optimal. Der 45-jährige Däne, der viele Jahre seiner Karriere in verschiedenen Position am Rhein verbracht hat, ordnete das 1:1 gleich zum Auftakt der neuen Spielzeit in der Fußball-Bundesliga insgesamt als „in Ordnung“ ein. „Es war wie erwartet ein sehr intensives Spiel, wie es Duelle zwischen Mainz und Union oft sind“, sagte Svensson, „am Ende hatten beide noch ihre Chancen.“
Die große Verbundenheit des ehemaligen Mainzer Spielers, Co- und Jugendtrainers sowie Cheftrainers zu seiner langjährigen Station, auf der auch sein jüngster Sohn geboren wurde, wurde schon vor Anpfiff deutlich. Svensson überkamen komische Gefühle, als er zur Gästebank laufen musste und dem Beginn des Spiels entgegenfieberte: „Während des Spiels habe ich mir nicht so viele Gedanken darüber gemacht.“ Zumal der Ausgleichstreffer von Union-Neuzugang Laszlo Benes in der 74. Minute, nachdem Nadiem Amiri 21 Minuten vorher die Mainzer Führung besorgt hatte, den emotionalen Zwiespalt des Dänen gut überbrückte.
Benes sah Chancen zum Sieg
Nicht ganz so zufrieden war der eingewechselte Torschütze selbst, der gerne den vollen Erfolg nach Berlin mitgebracht hätte. „Nach dem 1:1 hatten wir noch ein paar Möglichkeiten und wenn wir noch ein paar Details besser gemacht hätten, wären vielleicht drei Punkte möglich gewesen“, sagte der frühere Spieler des Hamburger SV.
Mehr noch als das Ergebnis war der kleine spielerische Aufwärtstrend bei der Mannschaft wichtiger – eine Woche nach dem Armutszeugnis beim 1:0-Sieg im DFB-Pokal beim Regionalligisten Greifswalder FC. „Auch nach dem Rückstand haben wir es gut gemacht, nicht den Kopf verloren und sind zurecht zurückgekommen“, sagte Mittelfeldspieler Rani Khedira.
Für Geschäftsführer Horst Heldt waren die ersten beide Pflichtspiele ein „guter Auftakt“, auch wenn noch „Luft nach oben“ wäre. Zudem verweist der Manager noch auf Veränderungen innerhalb des Kaders bis zum Transferende am kommenden Wochenende. „Wir sind noch nicht fertig mit den Planungen“, sagte Heldt im „Doppelpass“ von Sport 1.
Heimspielauftakt gegen St. Pauli
Ein fester Bestandteil der Planungen ist Kevin Vogt, der seit Januar von Hoffenheim nach Köpenick gewechselt ist und am Samstag sieben Minuten vor dem Ende der regulären Spielzeit ausgewechselt werden musste, sich aber wohl nicht schwerer verletzt hat. „Entwarnung für Kevin Vogt“, schrieb Union per Whatsapp, „die Bilder haben keine strukturelle Verletzung ergeben.“
Ob dem Abwehrchef aber fünf Tage Regeneration reichen, ist noch unklar. Denn Union eröffnet den zweiten Spieltag. Bereits am Freitag empfangen die Köpenicker Aufsteiger FC St. Pauli in der heimischen Försterei (20.30 Uhr). Dann steht auch für Svensson der erste Gang zur Bank der Hausherren an, den er insgesamt acht Mal in der Liga beschreiten wird, ehe es am 18. Januar zum erneuten Wiedersehen mit Mainz kommen wird.