Bei einem Anschlag in Solingen sind drei Menschen getötet und fünf schwer verletzt worden. Musikerin Suzan Köcher erlebte die Panik danach aus nächster Nähe.

Bei einem Anschlag in Solingen sind drei Menschen getötet und fünf schwer verletzt worden. Musikerin Suzan Köcher erlebte die Panik danach aus nächster Nähe.

Als der Täter im Solinger Fronhof auf Umstehende losging, sie gezielt in den Hals stich, drei Menschen tötete und fünf schwer verletzte, da stand Suzan Köcher gerade wenige Meter entfernt mit ihrer Band auf der Bühne. Die Musikerin trat mit ihrer Band „Susan Köcher’s Suprafon“ auf dem 650-Jahr-Fest der Stadt auf, das am Freitagabend von einem Anschlag erschüttert wurde. Die Tat ereignete sich direkt auf dem Platz vor der Bühne, auf der die Musiker standen. In einem Statement, das dem stern vorliegt, berichtet Köcher von dem Abend.

Plötzlich, schreibt sie, habe sie wahrgenommen, wie Menschen fluchtartig den Platz verlassen haben. „Zunächst habe ich nicht verstanden wieso.“ Sie habe an eine Schlägerei gedacht. „Dann habe ich Schreie gehört und verstanden, dass wir uns schnellstmöglich Schutz suchen müssen. Ich habe meine Gitarre sofort weggeschmissen und mir ein Versteck hinter dem Schlagzeug gesucht.“

Suzan Köcher: „Eine Frau schrie nach einem Notarzt“

Köcher berichtet, sie habe sich so flach hingelegt wie es geht, weil sie nicht gewusst habe, ob der Täter nicht doch eine Schusswaffe habe. Die Tat selbst habe sie nicht gesehen. Erst nach und nach bekam die Musikerin mit, was vor der Bühne geschehen ist. „Eine Frau schrie nach einem Notarzt – ich habe verschwommene Erinnerungen daran, wie man versucht hat mehrere Personen wieder zu beleben.“ 

Solingen Reaktionen 11:53

Es gebe ein Bild, das sie nicht mehr aus dem Kopf bekomme: das einer Plane am Boden. „Darunter lag ein toter Mensch – direkt vor der Bühne. Das ist alles unbegreiflich für uns und unfassbar schlimm. Ich bin unglaublich traurig.“ Von einem Moment auf den anderen habe sich alles verändert. „Wir haben mit unserem Publikum getanzt und uns treiben lassen. Sekunden später haben Menschen ihr Leben verloren.“ Ihre Gedanken, schreibt Köcher, seien bei den Opfern und Angehörigen.