Weit über 2.000 Menschen sind beim CSD durch Magdeburg gezogen. Sie fordern Gleichstellung, Respekt und stellen sich gegen Diskriminierung. Rechte Gegner bleiben klar in der Unterzahl.

Weit über 2.000 Menschen sind beim CSD durch Magdeburg gezogen. Sie fordern Gleichstellung, Respekt und stellen sich gegen Diskriminierung. Rechte Gegner bleiben klar in der Unterzahl.

Rund 2.600 Menschen sind nach Angaben der Polizei beim Christopher Street Day (CSD) in Magdeburg für mehr Vielfalt und eine tolerante Gesellschaft durch die Straßen gezogen. Die queere Parade in Sachsen-Anhalts Landeshauptstadt sei größtenteils friedlich verlaufen, sagte ein Polizeisprecher der Deutschen Presse-Agentur. An den Umzug sollten sich eine Abschlusskundgebung und ein Stadtfest vor dem Rathaus anschließen. 

Parade ist Höhepunkt und Ende der CSD-Aktionswochen

Viele Teilnehmerinnen und Teilnehmer hatten sich bei Temperaturen von mehr als 30 Grad Celsius mit bunten Schirmen geschützt oder sich eine Regenbogenfahne umgebunden. Aus Lautsprechern auf mehreren Fahrzeugen dröhnte laute Musik, es gab Seifenblasen, Gesang und teils aufwendige Verkleidungen, etwa große Engelsflügel. Vor einigen Geschäften in der Innenstadt wehten Regenbogenfahnen oder bunte Luftballons als Zeichen der Solidarität. 

Die 23. Ausgabe des CSD Magdeburg stand laut Veranstalter unter dem Motto „Darling, I want my rights now!“ (Liebling, ich will meine Rechte jetzt!). Die bunte Demonstration ist Höhepunkt und Ende der CSD-Aktionswochen, die am 9. August gestartet waren. 

250 Menschen bei rechter Gegendemo

An einer angemeldeten Gegendemonstration hätten sich etwa 250 Menschen beteiligt, hieß es. Sie seien vom Neustädter Bahnhof zum Universitätsplatz und wieder zurück gezogen. Sowohl von Teilnehmern der Gegendemonstration als auch von Einzelpersonen am Rande des CSD seien Straftaten wie etwa das Verwenden von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen und Beleidigungen gegen CSD-Teilnehmer begangen worden. Die Polizei habe die Identitäten der Tatverdächtigen festgestellt und Ermittlungsverfahren eingeleitet. Die genaue Anzahl der Straftaten war am Abend zunächst noch unklar.

Zuletzt hatte es im ostsächsischen Bautzen und in Leipzig rechtsextreme Proteste anlässlich des Christopher Street Days gegeben. Diese waren von Aggressionen und Gewalt gegen die CSD-Teilnehmer geprägt gewesen. Laut Polizeisprecher waren auch die Teilnehmer der Gegenveranstaltung in Magdeburg eindeutig dem rechten Spektrum zuzuordnen. 

Der CSD erinnert an die Aufstände der queeren Community in der Christoper Street in New York City (USA) von 1969 und steht für die Sichtbarmachung und Gleichstellung queerer Menschen. Andere Bezeichnungen für die inzwischen vielerorts jährlich veranstalteten CSD-Demonstrationen sind „Pride Parade“ oder „Gay Pride“.