Es bildete einst den ersten kreisrunden Plenarsaal Deutschlands, ist umgezogen, nun eingelagert. Das Gestühl des alten Landtages in Mainz hat eine bewegte Geschichte, die noch nicht zu Ende sein soll.

Es bildete einst den ersten kreisrunden Plenarsaal Deutschlands, ist umgezogen, nun eingelagert. Das Gestühl des alten Landtages in Mainz hat eine bewegte Geschichte, die noch nicht zu Ende sein soll.

Für das Gestühl des alten Plenarsaals des rheinland-pfälzischen Landtages, das zwischenzeitlich auch in der Steinhalle des Mainzer Landesmuseums aufgebaut war, gibt es noch keine neue Verwendung. Es sei wie vereinbart komplett wieder aus der Steinhalle ausgebaut und in einer Halle im Hunsrück eingelagert und gesichert worden, teilte der Landtag in Mainz auf Anfrage mit. Es werde überlegt, in welcher Form und wofür „das Kulturgut“ künftig genutzt werden könne. 

Das Gestühl unter anderem mit Stühlen, Tischen und Rednerpult stammt nach Landtagsangaben aus dem Jahr 1987 und ist demnach etwas Besonderes: Seinerzeit bildete es im historischen Deutschhaus am Rhein den ersten kreisförmigen Plenarsaal eines Parlaments in Deutschland, in dem die Abgeordneten auf Augenhöhe mit der Regierung saßen. Als die Sanierung des Deutschhauses anstand, zogen die Möbel um in die von 2016 bis Anfang 2021 interimsmäßig als Plenarsaal genutzte Steinhalle des Landesmuseums. 

Zwischenzeitlich hatte der Landtag die Idee, in der Steinhalle mitsamt des alten Gestühls ein „Demokratielabor“ einzurichten – dazu kam es letztlich nicht. Vielmehr kann das Landesmuseum künftig die Steinhalle – eine barocke frühere Reithalle – wieder für seine Zwecke nutzen. Die Idee eines Lernorts für Demokratie an einem anderen Ort bestehe aber fort, sagte Landtagssprecher Marco Sussmann.