Gut eine Woche vor der Landtagswahl in Thüringen treffen die Spitzenkandidaten immer wieder aufeinander. In Suhl kommt es zu heftigen Wortgefechten der Spitzenleute von CDU, Linke und AfD.

Gut eine Woche vor der Landtagswahl in Thüringen treffen die Spitzenkandidaten immer wieder aufeinander. In Suhl kommt es zu heftigen Wortgefechten der Spitzenleute von CDU, Linke und AfD.

Ministerpräsident Bodo Ramelow hat wenige Tage vor der Landtagswahl an die anderen Parteien appelliert, in Thüringen für eine stabile Regierung zu sorgen. „Es darf keine Minderheitsregierung entstehen“, sagte der Spitzenkandidat der Linken bei einer Wahlarena der Zeitung „Freies Wort“ in Suhl. Wer nach der Abstimmung am 1. September unter den demokratischen Parteien die meisten Stimmen habe, müsse auf die anderen zugehen. „Ich werde mit der CDU selbstverständlich reden, wenn sie mich einlädt“, so Ramelow. 

Stimmung aufgeheizt

Bei der Diskussion kam es zu heftigen Wortgefechten zwischen AfD-Spitzenkandidat Björn Höcke und Ramelow, aber auch Höcke und dem CDU-Spitzenkandidaten Mario Voigt. „Dass Sie hier noch stehen, ist eine Zumutung für viele Menschen“, sage Höcke zu Ramelow. „Das geht mir genauso“, erwiderte der Angegriffene. 

Bei der Wahlarena, zu der die Zeitung ihre Leser eingeladen hatte, gab es für den AfD-Chef, der CDU und Linke „Kartellparteien“ nannte, immer wieder Beifall. „Ist das hier eine AfD-Wahlveranstaltung oder ein Leserforum?“, fragte Ramelow ins Publikum. 

Kontrovers wurde unter anderem die Energiepolitik diskutiert. Die AfD lehne Windenergie grundsätzlich ab, sagte Höcke. Er plädierte zudem dafür, „die Energiepartnerschaft mit Russland“ zu erneuern. Voigt plädierte für einen technologieoffenen Mix der Energieanlagen und warf Höcke vor, keine Lösungen für Thüringen zu haben. 

In aktuellen Umfragen liegt die AfD derzeit mit 30 Prozent weit vor den anderen Parteien, die eine Zusammenarbeit mit ihr ablehnen. Die CDU kommt auf 23 Prozent, die Linke auf 13 bis 14 Prozent. Die AfD wird vom Thüringer Verfassungsschutz als erwiesen rechtsextrem eingestuft und beobachtet.