Wer lässt nachts Drohnen über einem Industriegebiet in Brunsbüttel fliegen? Die Staatsanwaltschaft ermittelt. Und die Innenministerin sagt Wachsamkeit zu.

Wer lässt nachts Drohnen über einem Industriegebiet in Brunsbüttel fliegen? Die Staatsanwaltschaft ermittelt. Und die Innenministerin sagt Wachsamkeit zu.

Die Sicherheitsbehörden in Schleswig-Holstein gehen nach Worten von Innenministerin Sabine Sütterlin-Waack den Drohnenflügen über einem Industriegebiet in Brunsbüttel mit größter Sorgfalt nach. „Die Sicherheitsbehörden des Bundes und der Länder haben schon vor längerem vor Spionage und Sabotage gewarnt. Dies gilt weiterhin“, teilte die CDU-Politikerin mit. „Wir gehen in Schleswig-Holstein selbstverständlich jedem Spionage- und Sabotageverdacht nach und sind sehr wachsam in diesem Bereich.“

Die Drohnenflüge sollen Medienberichten zufolge Anfang August über dem ChemCoast Park in Brunsbüttel begonnen haben. Laut „Spiegel“ sind seit dem 8. August in mehreren Nächten bis zu vier Drohnen über dem Gelände aufgetaucht. Der NDR berichtete unter Bezug auf eigene Informationen, auch in der Nacht zu Freitag sollen Drohnen gesichtet worden sein.

Die für Staatsschutzsachen zuständige Staatsanwaltschaft Flensburg leitete nach Angaben eines Sprechers ein Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts der Agententätigkeit zu „Sabotagezwecke“ ein. Zur Herkunft und zum Ziel der Drohnen machte die Behörde keine Angaben. Verschiedene Medien nannten Russland als möglichen Urheber.

Die Innenministerin aus Schleswig-Holstein sagte dazu: „Wir haben Geräte zur Drohnenabwehr beschafft und befinden uns in der Beschaffung weiterer Geräte. Wir arbeiten darüber hinaus sehr gut mit anderen Bundesländern und dem Bund zusammen und erhalten auch von dort technische Unterstützung.“

Die Drohnenflüge werden auch bald den Landtag beschäftigen. „Wir werden uns dazu von der Landesregierung auch im nächsten Innenausschuss am 4. September berichten lassen“, teilte der SPD-Abgeordnete Niclas Dürbrook mit. Das seien sehr beunruhigende Berichte. „Es ist gut, dass Bund und Land jetzt Hand in Hand arbeiten, um die Hintergründe aufzuklären.“