Drohnen, Laser und High-Tech-Chemie: Kanzler Scholz bekommt bei seinem Besuch im Ruhrgebiet viel Spitzentechnik zu sehen. Zum Abschluss gibts ein gemeinsames Grillen im Schrebergarten.

Drohnen, Laser und High-Tech-Chemie: Kanzler Scholz bekommt bei seinem Besuch im Ruhrgebiet viel Spitzentechnik zu sehen. Zum Abschluss gibts ein gemeinsames Grillen im Schrebergarten.

Bundeskanzler Olaf Scholz besucht am Montag das Ruhrgebiet. Vorgesehen seien Stationen im Chemiepark in Marl, am ehemaligen Bochumer Opelgelände und in Castrop Rauxel, teilte das Presse- und Informationsamt mit. 

In der Industrieregion, die Ende 2018 endgültig vom Steinkohlenbergbau Abschied genommen hatte, steht dabei der Strukturwandel im Vordergrund. Scholz besucht in Bochum mit dem „Innovationsquartier Mark 51°7“ auf dem ehemaligen Opel-Gelände eines der erfolgreichsten Umbauprojekte der Region, eine „Erfolgsgeschichte mit einer Ausstrahlung weit über Bochum hinaus“, wie ein Stadtsprecher sagte.

Eingeladen hatten neben Bochums Oberbürgermeister Thomas Eiskirch (SPD) auch der ehemalige NRW-Wirtschaftsminister aus rot-grünen Zeiten, Garrelt Duin, der seit dem Frühjahr den Regionalverband Ruhr leitet.

Erfolgsprojekt am alten Opel-Werk

Ende 2014 war auf dem Bochumer Gelände die Opel-Produktion mit zuletzt rund 2.500 Arbeitsplätzen eingestellt worden. Jetzt steht in großen Lettern „O-Werk“ über dem einstigen Opel-Verwaltungsgebäude. Die Stadt hat mit Unterstützung des Landes und Beteiligung des Autoherstellers insgesamt dreistellige Millionenbeträge für die Sanierung und Entwicklung des 70-Hektar-Geländes ausgegeben.

Heute arbeiten dort bereits wieder 3.500 Menschen, geplant sind bis zu 10.000 Jobs in der Zukunft. Scholz besichtigt unter anderem ein Zentrum, das aus der Bochumer Ruhruniversität hervorgegangen ist, in dem interaktive Drohnen und Laser-Fertigung präsentiert werden. Eine weitere Station ist die Volkswagen Infotainment GmbH, die sich auf Softwareentwicklung und Fahrzeug-Konnektivität spezialisiert hat, und zahlreiche VW-Fahrzeuge beliefert. 

Der Kanzlerbesuch beginnt im Chemiepark Marl – einem der größten Chemiestandorte Deutschlands auf mehr als sechs Quadratkilometern Fläche mit rund 10.000 Arbeitsplätzen. Geplant sei dabei unter anderem die Besichtigung einer Anlage zur künstlichen Photosynthese, die Evonik zusammen mit Siemens entwickelt, wie ein Evonik-Sprecher sagte. 

Strukturwandel mit leeren Kassen

Am Abend fährt Scholz nach Castrop-Rauxel, wo SPD-Bürgermeister Rajko Kravanja neben dem obligatorischen Eintrag ins Goldene Buch auch die Nöte der strukturschwachen Region ansprechen will. Seine Stadt stehe stellvertretend für andere und für „die Auswirkung von Strukturwandel mit chronisch leeren Kassen“, sagte Kravanja vorab. Der Ausbau von Kindertagesstätten und Offenen Gesamtschulen sei nötig für den Zusammenhalt, mahnt er. Derzeit könne die Kommune den „nicht zufriedenstellend stemmen“. 

Gemeinsames Grillen zum Abschluss 

Das klingt nach nicht nur angenehmen Gesprächen. Zum Abschluss des Besuchs kann sich der Kanzler aber bei einem Besuch in einem Schrebergarten in Castrop-Rauxel entspannen. Die Anlage hatte 2021 die Goldmedaille bei einem Landeswettbewerb gewonnen, wie die Stadt unterstreicht. Scholz werde sich mit den Kleingärtnerinnen und -gärtnern austauschen. Im Anschluss sei ein gemeinsames Grillen geplant, heißt es in der Ankündigung.