Alljährlich bewertet die Versicherungswirtschaft das Unfallgeschehen und sortiert die Regionalklassen ihrer Autoversicherungen neu. Die Hessen kommen dabei nicht gut weg.

Alljährlich bewertet die Versicherungswirtschaft das Unfallgeschehen und sortiert die Regionalklassen ihrer Autoversicherungen neu. Die Hessen kommen dabei nicht gut weg.

Mit der Neu-Bewertung der Unfallrisiken könnten Kfz-Versicherungen für viele Hessen teurer werden. Der Gesamtverband der Versicherungswirtschaft (GDV) hat für die Haftpflichtpolicen in vier Zulassungsbezirken höhere Risiken festgestellt. Laut einer Mitteilung sind Autohalter im Kreis Darmstadt-Dieburg, Frankfurt, Groß-Gerau und Limburg-Weilburg in höhere Regionalklassen gerutscht. Diese sind für die Berechnung der Versicherungsprämien wichtig. 

Bundesweit das schadenträchtigste Pflaster ist die Stadt Offenbach vor Berlin. Hier kracht es besonders häufig und es sind überdurchschnittlich hohe Schäden zu regulieren. „In beiden Städten liegen die Schäden fast 40 Prozent über dem Schnitt“, sagt die GDV-Vize-Hauptgeschäftsführerin Anja Käfer-Rohrbach. In der Folge müssen Offenbacher Autos in der höchsten Regionalklasse 12 versichert werden. 

Nicht viel billiger ist es in den hessischen Großstädten Frankfurt, Wiesbaden und Kassel mit Klasse 11. In Hersfeld-Rotenburg kracht es auch im Bundesvergleich sehr selten und die Unfallschäden sind nicht so groß. Als einziger Zulassungsbezirk in Hessen gilt dort in der Haftpflicht die niedrigste Regionalklasse 1. 

Hagelschäden schlagen auf Bilanz der Versicherer durch

Günstiger wird die Haftpflichtversicherung in der Tendenz nur für Autohalterinnen und Autohalter im Kreis Waldeck-Frankenberg. Für die restlichen Bezirke ändert sich bei der Haftpflicht nichts, wie der GDV mitteilt. Entscheidend für die Regionalklasse ist immer der Wohnort und nicht die Zulassungsstelle. 

Deutlich mehr Veränderungen gibt es in den Regionalklassen der Kaskoversicherungen: Hier gibt es bei der Teilkasko Hochstufungen in 14 hessischen Bezirken, bei der Vollkaskoversicherung sind es elf. Betroffen sind rund 40 Prozent der Versicherten. Hintergrund sind zahlreiche Hagelschäden aus dem Vorjahr, die auf die Bilanz der Versicherer durchgeschlagen haben. Entspannen können sich die Autofahrer im Hochtaunuskreis, wo es in beiden Kasko-Arten billiger werden sollte. 

Die exakten Auswirkungen der neuen Einteilungen auf die Versicherungsprämien stehen nicht fest, da diese auch noch von zahlreichen anderen Faktoren beeinflusst werden. Die Regionalstatistik des GDV ist zudem für die Versicherungsunternehmen unverbindlich. Sie kann ab sofort für Neuverträge und für bestehende Verträge ab dem nächsten Versicherungsjahr angewendet werden.