Die staatliche Rettung der angeschlagenen Meyer Werft im niedersächsischen Papenburg ist laut Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) "in greifbarer Nähe". Es sei in den vergangenen Wochen "intensiv an Lösungen gearbeitet" worden, sagte er am Donnerstag nach Angaben seines Ministeriums am Rande einer Veranstaltung. "Und Lösungen sind möglich."

Die staatliche Rettung der angeschlagenen Meyer Werft im niedersächsischen Papenburg ist laut Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) „in greifbarer Nähe“. Es sei in den vergangenen Wochen „intensiv an Lösungen gearbeitet“ worden, sagte er am Donnerstag nach Angaben seines Ministeriums am Rande einer Veranstaltung. „Und Lösungen sind möglich.“

Medienberichten zufolge sieht ein Rettungsplan für die Meyer Werft vor, dass der Staat zu 80 bis 90 Prozent die Anteile an dem Familienunternehmen übernimmt und für weitere Kredite bürgt. Eine entsprechende Einigung könne bislang aber nicht bestätigt werden, erklärte das Bundeswirtschaftsministerium. „Mehr kann ich nicht sagen, um den sensiblen Prozess nicht zu gefährden“, sagte auch Habeck.

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) nahm am Donnerstag in Papenburg zusammen mit Vertretern der Landesregierung Niedersachsen an einer Betriebsversammlung des Unternehmens teil und wollte anschließend vor die Presse treten. Dem Vernehmen nach stand eine finale Einigung auf den Rettungsplan noch aus.

Die Gewerkschaft IG Metall begrüßte den Einsatz der Bundes- und Landesregierung für das Unternehmen dennoch bereits als „vorbildliche Industriepolitik, die wichtige Teile des Schiffbaus in Deutschland sichert“. Berlin und Hannover „geben der Werft und seinen Beschäftigten eine riesige Chance für einen Neuanfang, die nun genutzt werden muss“, erklärte der Bezirksleiter der IG Metall Küste, Daniel Friedrich.

Auch der maritime Koordinator der Bundesregierung, Dieter Janecek (Grüne), warnte allerdings davor, von einem fertigen Rettungskonzept zu sprechen. „Am heutigen Tag können wir noch nichts verkünden, außer dass wir weiter Fortschritte machen“, sagte er der Düsseldorfer „Rheinischen Post“. „Es gibt noch einige Fragen zu beantworten, die Prüfung von Tragfähigkeitsgutachten, die komplizierten Fragen der Finanzierung, die Frage der Zustimmung durch den Haushaltsausschuss des Bundestags und der EU-Kommission, um nur einige zu nennen.“

Die Werft selbst beschäftigt rund 3300 Menschen, über Zulieferbetriebe sind mehrere tausend weitere Arbeitsplätze indirekt von dem Unternehmen abhängig. Aktuell steckt es in einer schweren Krise, unter anderem, weil Energie- und Rohstoffpreise in den vergangenen Jahren stark gestiegen sind, die Werft einen großen Teil des Kaufpreises aber erst bei Ablieferung erhält.