Andrew Tate und sein Bruder sollen junge Frauen missbraucht und ausgebeutet haben. Für den laufenden Prozess suchen die Behörden offenbar nach weiteren Beweisen.

Andrew Tate und sein Bruder sollen junge Frauen missbraucht und ausgebeutet haben. Für den laufenden Prozess suchen die Behörden offenbar nach weiteren Beweisen.

Im Zuge neuer Ermittlungen ist das Haus des umstrittenen Influencers Andrew Tate und seines Bruders Tristan in Rumänien am Mittwoch durchsucht worden. Die für Organisierte Kriminalität zuständige Staatsanwaltschaft teilte mit, es seien „vier Durchsuchungsbefehle“ vollzogen worden. Dabei gehe es um die Delikte „Bildung einer kriminellen Gruppe, Menschenhandel mit Minderjährigen“ sowie „sexuelle Beziehungen mit einem Minderjährigen“ und „Geldwäsche“.

Ob sich die Vorwürfe direkt gegen die beiden Brüder richten, blieb unklar. Andrew und Tristan Tate waren Ende 2022 festgenommen worden. Im Juni 2023 wurden sie beschuldigt, Frauen durch Vortäuschung von Gefühlen in die Falle gelockt und sie anschließend zur Produktion pornografischer Filme gezwungen zu haben. Ein Prozesstermin steht noch nicht fest. Andrew Tate wird Vergewaltigung in zwei Fällen vorgeworfen.STERN PAID 28_23 Soziale Medien Titel_0616

Tristan und Andrew Tate sind auch wegen Steuerbetrugs angeklagt

Die britischen Behörden haben in einem anderen Fall bereits wegen strafrechtlicher Ermittlungen zu Vergewaltigung und Menschenhandel einen internationalen Haftbefehl für die Brüder erwirkt, die seit einiger Zeit in Rumänien leben. Sie sind in Großbritannien zudem wegen Steuerbetrugs angeklagt. Dort sollen sie zwischen 2014 und 2022 keine Steuern auf Interneteinnahmen von 21 Millionen Pfund (knapp 25 Millionen Euro) gezahlt haben.

Die Brüder weisen die Vorwürfe zurück. Sie sind in Rumänien derzeit auf freien Fuß. Ursprünglich durften sie das Land nicht verlassen, inzwischen wurden ihnen von einem Gericht in Bukarest bis zum Prozessbeginn Reisen innerhalb der Europäischen Union erlaubt.

Andrew Tate wurde wegen wiederholter frauenfeindlicher Äußerungen aus mehreren Online-Netzwerken wie Instagram und Tiktok verbannt. Der ehemalige Kickboxer hat aber noch immer mehr als neun Millionen Follower im Onlinedienst X.