Sprengstoff, Zündvorrichtungen, 10.000 Schuss Munition: Rund zwölf Stunden soll sich ein schwer bewaffneter Ex-Soldat in seinem Haus verschanzt haben. Nun beginnt der Prozess gegen den 63-Jährigen.

Sprengstoff, Zündvorrichtungen, 10.000 Schuss Munition: Rund zwölf Stunden soll sich ein schwer bewaffneter Ex-Soldat in seinem Haus verschanzt haben. Nun beginnt der Prozess gegen den 63-Jährigen.

Weil er sich im Januar mit Waffen, Munition und Sprengstoff in seinem Haus verschanzt haben soll, steht ein Ex-Soldat am Mittwoch (9.30 Uhr) vor dem Amtsgericht in Villingen-Schwenningen. Dem 63-Jährigen wird unter anderem vorgeworfen, ein Explosionsverbrechen vorbereitet und den öffentlichen Frieden bedroht zu haben. 

Ein Gerichtsvollzieher war nach früheren Polizeiangaben angerückt, um bei dem Mann im rund acht Kilometer von Villingen-Schwenningen entfernten Unterkirnach eine Zwangsräumung durchzusetzen. Dann soll der Ex-Soldat gedroht haben, und die Lage eskalierte. 

Nachbarn wurden in Sicherheit gebracht, es rückten auch schwer bewaffnete Spezialeinsatzkommandos (SEK) an. Der Mann soll sich rund zwölf Stunden in seinem Haus verbarrikadiert haben, bevor er den Ermittlern zufolge aufgab und sich widerstandslos festnehmen ließ. 

Waffenarsenal beschlagnahmt 

Nach dem Einsatz fand die Polizei neben Schusswaffen, Munition und Sprengstoff auch Zündvorrichtungen. Diese waren am Boden und an Türrahmen angebracht, um Benzin bei Betreten durch Unbefugte zu entzünden. 

Unter den gefundenen Waffen befanden sich mehrere Lang- und Kurzwaffen, etwa 10.000 Schuss Munition verschiedener Kaliber, Schießpulver, mehrere Rauchgranaten, Signalmittel und Leuchtkörper sowie Sprengstoff. 

Zudem fand man im Haus ein Übungsgeschoss einer Fliegerabwehrkanone, zahlreiche Sprengschnüre, Zünder und sonstiges Sprengzubehör. Der Ex-Soldat besaß für die aufgefundenen Gegenstände nur teilweise die erforderliche Erlaubnis. Das genaue Motiv des Mannes ist bis heute nicht bekannt. 

Neun Zeugen 

Der Angeklagte ist laut Gericht mittlerweile wieder auf freiem Fuß. Für den Prozess ist ein Verhandlungstag angesetzt. Ob es dabei bleibt und ein Urteil fällt, war noch unklar. Zu dem Prozesstermin sind einem Gerichtssprecher nach neun Zeugen und ein Sachverständiger geladen.