Bodo Ramelow (Linke) ist im Wahlkampf und greift seine Kontrahentin Katja Wolf (BSW) für ihre Aussagen zum Umgang mit der AfD an. Zudem zeigt er sich besorgt, welchen Einfluss Sahra Wagenknecht hat.
Thüringens Ministerpräsident und Linke-Spitzenkandidat Bodo Ramelow hat den Umgang seiner Kontrahentin und früheren Parteikollegin Katja Wolf (BSW) mit der AfD kritisiert. „Ich bin erstaunt, wie beweglich Frau Wolf ist“, sagte Ramelow in Erfurt. Hintergrund ist eine TV-Runde, in der Wolf vergangene Woche nicht ausschloss, dass das BSW auch Gesetzesentwürfen der AfD zustimmen könnte, wenn es diese für richtig hält. „Ich nenne das geschmeidig“, sagte Ramelow. Er verwies darauf, dass Wolf ihren Austritt aus der Linken und Eintritt in das Bündnis Sahra Wagenknecht damit begründet habe, dass sie nicht eines Tages aufwachen wolle in einem Land, in dem Thüringens AfD-Chef Björn Höcke Ministerpräsident ist.
Ramelow sagte, Wolfs Agieren löse beim ihm die Sorge aus, dass das Thüringer BSW nichts zu sagen habe. Der Wähler müsse sich fragen, wie verlässlich eine Partei sei, die offenbar binnen weniger Wochen „eine völlige Kehrtwende macht“.
Dem „Stern“ sagte Ramelow, entscheidend sei die Frage: „Was hat Frau Wolf letztendlich überhaupt zu entscheiden oder zu sagen? Alles ist nur auf Frau Wagenknecht zugeschnitten, die in Thüringen gar nicht zur Wahl steht.“