Ausgedörrte Wälder, anhaltende Trockenheit und Hitze befeuern Waldbrände in Europa. In Griechenland warnen Behörden vor Gewittern, die den lang ersehnten Regen bringen sollten.

Ausgedörrte Wälder, anhaltende Trockenheit und Hitze befeuern Waldbrände in Europa. In Griechenland warnen Behörden vor Gewittern, die den lang ersehnten Regen bringen sollten.

In der Türkei kämpft die Feuerwehr weiterhin gegen zahlreiche Waldbrände. Vor allem der Großbrand am Rande der Küstenmetropole Izmir bereitete den Einsatzkräften Schwierigkeiten – dort erschwert starker Wind die Löscharbeiten. Die Flammen, die zwischenzeitlich Wohngebiete im Stadtbezirk Karsiyaka bedrohten, konnten aber inzwischen zurückgedrängt werden. Seit Donnerstagabend kämpfen knapp 3000 Einsatzkräfte gegen die Flammen am Berg Yamanlar am Rand der Küstenstadt. 

Im Bezirk Urla in der Provinz Izmir brach am späten Samstagabend unterdessen ein weiterer Waldbrand aus. Eine Feriensiedlung mit 440 Häusern sei evakuiert worden, sagte der Provinzgouverneur Süleyman Elban der Nachrichtenagentur Anadolu zufolge. Waldbrände: Ist nur der Klimawandel schuld? 18.04

Teil der Waldbrände gelegt? 

Insgesamt gibt es nach Angaben von Landwirtschaftsminister Ibrahim Yumakli zurzeit acht aktive Waldbrände in der Türkei. Nach Angaben des Innenministeriums wurden sieben Menschen festgenommen und zwei verhaftet. Sie werden verdächtigt, für einen Teil der Brände verantwortlich zu sein.

Izmir und vor allem die naheliegenden Badeorte sind beliebte Urlaubsziele. Die Türkei kämpft seit Beginn des Sommers mit einer Hitzewelle und Trockenheit. Dadurch können sich Waldbrände schneller ausbreiten. Nach Angaben der türkischen Meteorologie-Direktion war der Juli in der Türkei der heißeste seit 53 Jahren. 

Auch im Nachbarstaat Griechenland wütete zuletzt ein riesiger Waldbrand nordöstlich von Athen. In dem Land sorgte eine Unwetterfront über dem Westen und Norden Griechenlands in den vergangenen 24 Stunden für Waldbrände. Insgesamt seien 44 Brände ausgebrochen, von denen mindestens zehn auf Blitzeinschläge zurückzuführen seien, teilte Bürgerschutz- und Klimakrisenminister Vassilis Kikilias auf der Plattform X mit. Die Situation sei extrem, bestätigen Experten. Sie machen den Klimawandel dafür verantwortlich.

Trockenheit liefert Treibstoff

Die Klimaveränderungen, die die Entstehung von Bränden bereits im Frühjahr oder spät im Herbst begünstigten, seien inzwischen dauerhafter Natur, schreibt die Tageszeitung „Kathimerini“. Es gebe in Zeiten der Klimakrise neue Merkmale für Waldbrände, erklärte der Feuermeteorologe Thodoris Giannaros gegenüber der Zeitung. „Erhöhte Temperaturen und anhaltende Dürre erzeugen mehr Treibstoff für die Flammen.“ Dieser Treibstoff erzeuge höhere thermische Belastungen und einem schnelleren Ausbreiten von Bränden, so dass diese schwerer in den Griff zu kriegen seien. 

Minister Kikilias warnte unterdessen in seinem Tweet vor weiteren Bränden durch Blitzeinschläge. Die bisherigen Feuer waren unter Kontrolle gebracht worden. Die Blitze hätten jedoch oft in bergigen, unwegsamen Regionen zugeschlagen, was der Feuerwehr die Arbeit enorm erschwert hätte. 

Die Unwetter sollen in Teilen des Landes laut Meteorologen noch mindestens bis Mittwoch anhalten. Die Brandgefahr wird vom Bürgerschutzministerium aktuell für gut die Hälfte des Landes als „sehr hoch“ eingeschätzt. Zu den betroffenen Regionen gehören unter anderem Teile der Halbinsel Peloponnes, die Region Attika rund um Athen und die beliebten Urlaubsdestinationen Kreta und Chalkidiki.