Ein Stürmer kommt von Bayer Leverkusen, ein anderer meldet sich nach Kreuzbandriss zurück. Die TSG Hoffenheim braucht vor dem Liga-Start auch dringend Verstärkung.

Ein Stürmer kommt von Bayer Leverkusen, ein anderer meldet sich nach Kreuzbandriss zurück. Die TSG Hoffenheim braucht vor dem Liga-Start auch dringend Verstärkung.

Eine Woche vor dem Bundesliga-Start sucht die TSG 1899 Hoffenheim weiter Form und Formation. Der überaus mühsame Erstrundenerfolg im DFB-Pokal bei den Würzburger Kickers spiegelt die schwierige Vorbereitung wider – auch wenn es kein Spieler explizit darauf schieben wollte. Immerhin vermelden die Kraichgauer nach bisheriger Transferflaute die teuerste Verpflichtung ihrer Vereinsgeschichte: Der tschechische Nationalstürmer Adam Hlozek kommt von Bayer Leverkusen. 

Der 22 Jahre alte EM-Teilnehmer soll die Hoffenheimer nach „Kicker“-Angaben 18 Millionen Euro plus Boni kosten. Die Summe übertrifft damit die Ablöse für Mergim Berisha, der im vergangenen Sommer für angeblich rund 14 Millionen Euro vom FC Augsburg kam. Hlozek war in Leverkusen nicht über den Status eines Ergänzungsspielers hinaus gekommen.

Neuzugang Hlozek soll der TSG sofort helfen 

In Hoffenheim unterschrieb Hlozek eine Woche vor dem Liga-Auftakt gegen Holstein Kiel einen langfristigen Vertrag, wie der Club mitteilte. „Adam ist fußballerisch richtig stark“, sagte Frank Kramer, der nach der Trennung des langjährigen Managers Alexander Rosen interimsmäßig als Sportlicher Leiter einsprang. „Ein überaus beweglicher Stürmer, der sowohl die nötige Physis, als auch die technischen Fähigkeiten und das taktische Verständnis mitbringt, um unserem Team sofort weiterhelfen zu können.“

Das kann die Mannschaft von Trainer Pellegrino Matarazzo auch gut gebrauchen. Die Abgänge von Nationalspieler Maximilian Beier (Borussia Dortmund) und Wout Weghorst (nach Leihe zurück zum FC Burnley) sowie die Knieverletzung von Ihlas Bebou haben tiefe Lücken beim Europa-League-Teilnehmer gerissen.

Ein Lichtblick gegen den Regionalligisten Würzburger Kickers war die Rückkehr von Berisha, der wegen eines Kreuzbandrisses neun Monate gefehlt hatte. Der eingewechselte Angreifer sorgte auch gleich für Betrieb. Dennoch musste die TSG nach einem 2:2 nach 120 Minuten ins Elfmeterschießen. 

Ersatzkeeper Philipp: Patzer – und am Ende gefeiert 

Dabei kürte sich Luca Philipp, der für Stammkeeper Oliver Baumann zwischen den Pfosten stehen durfte, beim 5:3 im Elfmeterschießen mit dem gehaltenen Strafstoß gegen Würzburgs Kapitän Dominik Meisel letztlich sogar zum Matchwinner. Dabei hatte der 23-Jährige in der 11. Minute böse gepatzt: Bei einem harmlosen Rückpass von Kevin Akpoguma rutschte ihm der Ball unter der Sohle durch. Enes Küc erzielte die Führung für den Außenseiter. 

„Es war eine schwere Geburt“, räumte Matarazzo nach dem mühsamen Erfolg ein. Dessen Vorbereitung war massiv durch die Trennung der fast kompletten Geschäftsführung und die verschleppten Einkauftätigkeiten beeinträchtigt. „Natürlich ist das ein Thema“, sagte Torschütze Marius Bülter, meinte aber auch, dass die schwache Vorstellung „nicht viel“ damit zu tun hab. „Wenn’s losgeht um Punkte, dann müssen wir es auch ausschalten.“

Das Team wisse, dass noch ein paar Spieler dazukommen. „Es wäre natürlich schöner gewesen, wenn die eher dagewesen wären. Auch das kriegen wir hin“, erklärte der 31-Jährige. „Wir freuen uns alle sehr, wenn die Bundesliga losgeht und der Fokus endlich mal wieder aufs Fußballspielen gerichtet wird und nicht auf das Drumherum.“