Die FDP will mit Hilfe von Digitalisierung Rentenabgänge in den Behörden kompensieren. Video-Formate sollen zudem bei der Unterrichtsabsicherung helfen. Die Partei verabschiedete einen Wahlaufruf.

Die FDP will mit Hilfe von Digitalisierung Rentenabgänge in den Behörden kompensieren. Video-Formate sollen zudem bei der Unterrichtsabsicherung helfen. Die Partei verabschiedete einen Wahlaufruf.

Weniger Bürokratie, mehr Digitalisierung: Die Thüringer FDP hat im Wahlkampfendspurt einen Wahlaufruf mit ihren wichtigsten Forderungen beschlossen. „Ein wirklich wichtiges Anliegen ist uns eine Unterrichtsgarantie“, sagte Thüringens FDP-Chef Thomas Kemmerich nach der Verabschiedung bei einem FDP-Parteitag in Erfurt. Aufgrund des Lehrermangels in Thüringen soll Unterricht nach FDP-Vorstellungen notfalls auch digital stattfinden – durch Videoformate. 

Mehr Digitalisierung will die FDP laut Kemmerich auch einsetzen, um Bürokratie abzubauen und um Rentenabgänge in Behörden in den kommenden Jahren zu kompensieren. Man müsse genau schauen, welche Bürokratie wirklich notwendig sei. „Und was bleibt, das muss digital gehen“, sagte er. „Wir haben 18 000 Menschen in der öffentlichen Verwaltung, die in den nächsten Jahren in den Ruhestand gehen. Diese 18 000 Menschen möchte ich überwiegend durch automatisierte, digitalisierte Prozesse ersetzen“, sagte Kemmerich. Dem Mittelstand, der schon heute dringend Fachkräfte suche, fehle sonst in Zukunft noch mehr Personal.

In Thüringen wird am 1. September ein neuer Landtag gewählt. Die FDP tritt erneut mit ihrem Landesparteichef und Spitzenkandidaten Thomas Kemmerich an, der am 5. Februar 2020 bundesweite Bekanntheit erlangte, als er sich mit Stimmen der AfD zum Thüringer Ministerpräsidenten wählen ließ und kurze Zeit später nach öffentlichem Druck zurücktrat. In jüngsten Umfragen lag die FDP unter fünf Prozent und würde damit den Einzug in den Thüringer Landtag nicht mehr schaffen.