Der Pokal-Erfolg beim Regionalligisten Hallescher FC war für Bundesliga-Aufsteiger FC St. Pauli mühevoll. Für einige Hamburger ist er mehr wert als ein Schützenfest gegen einen unterklassigen Verein.

Der Pokal-Erfolg beim Regionalligisten Hallescher FC war für Bundesliga-Aufsteiger FC St. Pauli mühevoll. Für einige Hamburger ist er mehr wert als ein Schützenfest gegen einen unterklassigen Verein.

Mit dem höchsten Lob wurde St. Paulis Adam Dzwigala in den Gängen des Leuna Chemie Stadions von Regionalligist Hallescher FC überschüttet. „Hey Lewandowski“ verglichen Dzwigalas Mannschafts-Kollegen den eigentlichen Verteidiger mit dessen polnischen Landsmann Robert Lewandowski. In Mittelstürmer-Manier hatte der 28-Jährige in der vierten Minute der regulären Nachspielzeit den Bundesliga-Aufsteiger vor einer ersten negativen Überraschung in der Fußball-Saison bewahrt.

„Den hat er gut erwischt, den hätte nicht mal ich gemacht“, sagte der neue St. Pauli-Trainer und ehemalige Bundesliga-Stürmer Alexander Blessin. Dzwigala legte mit seinem Ausgleichstreffer zum 2:2 nicht nur die Grundlage für eine später gelungene Pflichtspielpremiere des 51-Jährigen. „Wir konnten auch den Fluch abstreichen“, sagte Blessin. Seit 1988 waren die Hamburger nach jedem Aufstieg in die Beletage gleich in der ersten Pokalrunde ausgeschieden.

Der Trainer hatte in der ersten Halbzeit bemängelt, den Ball nicht schnell genug gespielt und die Lücken nicht gesehen zu haben. „Und in der Umschaltung waren wir einfach schlecht.“ Zudem hatte Cyrill Akono den Außenseiter nach einem Torwartfehler von Nikola Vasilj in Führung gebracht (11.). In der zweiten Halbzeit machte es seine Mannschaft dann besser und kam durch Johannes Eggestein zum Ausgleich (48.), ehe Halles Marius Hauptmann (63.) den Fluch fast verlängert hätte. Doch Dwzigala, der von Blessin als zweite Spitze eingesetzt wurde, erlöste sein Team.

„Wir haben einen neuen Style auf Fußball, den müssen wir erst entwickeln. Da gehören solche Momente, in denen es nicht so gut läuft, dazu“, sagte Lars Ritzka über die Probleme des Aufsteigers. Der zweite eingewechselte Abwehrspieler wurde mit dem dritten Hamburger Treffer in der 110. Minute zum zweiten Matchwinner.

Neben dem Weiterkommen sorgte gerade der unentwegte Willen der Mannschaft für positive Momente auch in Richtung des Bundesligastarts am kommenden Sonntag (17.30 Uhr/DAZN) im Heimspiel gegen den FC Heidenheim. Für Torschütze Eggestein schweißt der Arbeitssieg die Mannschaft noch mehr zusammen: „So ein Spiel ist vielleicht sogar besser als ein klassisches 4:0 zum Auftakt.“