Krumme Geschäfte mit Auslandspatienten am Klinikum sollen die Stadt Stuttgart Millionen gekostet haben. Dafür muss der frühere Manager nun die Verantwortung tragen.

Krumme Geschäfte mit Auslandspatienten am Klinikum sollen die Stadt Stuttgart Millionen gekostet haben. Dafür muss der frühere Manager nun die Verantwortung tragen.

Wegen des Stuttgarter Klinik-Skandals ist der frühere Leiter der Auslandsabteilung, Andreas Braun, vom Landgericht zu vier Jahren und neun Monaten Gefängnis verurteilt worden. Die Wirtschaftsstrafkammer sah es als erwiesen an, dass der Angeklagte unter anderem bei der Behandlung und Betreuung von 371 libyschen Kriegsversehrten von 2013 bis 2015 deren Kostenträger getäuscht hatte, um dem Klinikum höhere Einnahmen und diversen Dienstleistern Geldleistungen in sechsstelliger Höhe zu verschaffen. Der frühere Manager sei unter anderem der Untreue, Bestechlichkeit und des versuchten Betrugs schuldig.

Braun war bereits mehrere Monate in Untersuchungshaft und hatte durch seine Aussagen im Ermittlungsverfahren an der Aufklärung der Vorwürfe mitgewirkt. Die Staatsanwaltschaft hatte eine Gesamtfreiheitsstrafe von drei Jahren und zehn Monaten beantragt. Dir Verteidigung hatte sich für eine Bewährungsstrafe ausgesprochen.

Braun war früher Landeschef der baden-württembergischen Grünen. Er hatte für den Managerposten keine Vorkenntnisse im Gesundheitswesen. Er sollte mit der Akquise ausländischer Privatpatienten helfen, das Defizit des Stuttgarter Klinikums zur damaligen Zeit zu reduzieren.