Seit gut zwei Jahren gibt es im Harz an drei Standorten Welterbeinfozentren. Wie beurteilt die Welterbestiftung die Investition rückblickend?
Mehr als 150.000 Menschen haben seit ihrer Eröffnung die Welterbeinformationszentren im Harz besucht. Die drei Standorte in Clausthal-Zellerfeld, Goslar und Walkenried hätten sich daher bewährt, teilte die Welterbestiftung mit. Die Resonanz der Besucherinnen und Besucher sei positiv.
Ziel der drei Standorte ist es, Gäste über das Weltkulturerbe zu informieren. Das besteht aus der Altstadt von Goslar, dem nahegelegenen Bergwerk Rammelsberg sowie der Oberharzer Wasserwirtschaft rund um Clausthal-Zellerfeld – einem System aus Seen und Kanälen, dass einst für den Bergbau genutzt wurde.
Die beiden Infozentren in Goslar und Clausthal-Zellerfeld wurden vor etwa zwei Jahren eröffnet. Weitere zwei Jahre zuvor wurde der erste Standort im weiter südlich gelegenen Walkenried eröffnet.
Welterbezentren Ausgangspunkt für Wanderungen
Die Welterbezentren hätten eine Lücke geschlossen, teilte die Welterbestiftung mit. Vorher habe es keine Anlaufstellen gegeben, die gebündelt über das Welterbe informieren. Viele Besucher nutzen demnach die Anlaufstellen, um Informationen zu bekommen und sich mit Broschüren auszustatten. Die Standorte seien so aufgebaut, dass alle umfassend über das Welterbe informieren, sodass Besucher nicht alle Infozentren besuchen müssten.
Sie seien auch Ausgangspunkt für Wanderungen in und durch das Welterbe, hieß es. Zudem werde an den Standorten auch auf andere Tourismus-Angebote im Harz aufmerksam gemacht. Schließlich erfülle die Region mit den drei Zentren den Bildungsauftrag der Welterbeorganisation der Vereinten Nationen, Unesco. Die Altstadt Goslar und das Bergwerk sind bereits seit 1992 als Welterbe geschützt. Die Oberharzer Wasserwirtschaft kam 2010 hinzu.
Kritik am Zustand der Oberharzer Wasserwirtschaft
Kürzlich hatte der Niedersächsische Heimatbund den Zustand der Oberharzer Wasserwirtschaft kritisiert. Das historische Gewässersystem werde nicht ausreichend gepflegt, kritisierte der Dachverband der niedersächsischen Heimatvereine. Die Welterbestiftung hatte daraufhin angekündigt, Mängel beseitigen zu wollen. Die Arbeiten sollen 2025 beginnen und auch die weiteren Teile des Harzer Welterbes einbeziehen, kündigte Stiftungsdirektor Johannes Großewinkelmann an.
Das 200 Quadratkilometer große Areal der Oberharzer Wasserwirtschaft brauche stetige Nachbearbeitungen und eine entsprechende Finanzierung, sagte Großewinkelmann. Öffentliche Gelder seien im Moment allerdings mehr als begrenzt. Die vergangenen Jahre habe die Welterbestiftung zudem genutzt, um das Welterbe für Besucherinnen und Besucher zugänglicher zu machen – unter anderem mit den drei Infozentren.