Eine Polizistin wird bei einer Hausdurchsuchung angeschossen. Dann wird die mutmaßliche Schützin tot aufgefunden. Nun ermitteln Staatsanwaltschaft und Kriminalpolizei.
Bei einer Hausdurchsuchung in Heiligkreuzsteinach (Rhein-Neckar-Kreis) ist eine Polizistin durch einen Schuss an der Hand leicht verletzt worden. Die Bewohnerin des Hauses hatte mutmaßlich auf die Einsatzkräfte geschossen, wie die Polizei mitteilte. Daraufhin wurde die Durchsuchung unterbrochen und Spezialkräfte hinzugezogen.
Diese betraten vier Stunden nach dem Schuss das betreffende Haus und fanden die mutmaßliche Schützin tot in einem Zimmer, teilte die Polizei weiter mit. Zunächst gingen die Ermittler von einer Selbsttötung aus.
Wohl mehrere Schüsse
Insgesamt sollen mehrere Schüsse gefallen sein, teilte die Staatsanwaltschaft Heidelberg mit. Ob diese jedoch beim Angriff auf die Polizistin oder später im Geschehen abgegeben wurden, war zunächst unklar. „Zu keinem Zeitpunkt wurde von der Polizei auf die Frau geschossen“, sagte der Staatsanwalt.
Ebenso soll sich zum Zeitpunkt des Angriffs eine Mitbewohnerin im Haus befunden haben. Diese sei vermutlich mit der mutmaßlichen Schützin verwandt, hieß es. Laut Staatsanwaltschaft war sie aber nach ersten Erkenntnissen nicht an dem Vorfall beteiligt. Die Frau blieb unverletzt.
Durchsuchung wegen Mordermittlungen
Die Durchsuchung am Morgen stand im Zusammenhang mit Mordermittlungen. Anfang Juli 2024 soll eine Frau in der gemeinsamen Wohnung in Heiligkreuzsteinach ihren Ehemann mit Stichen in Kopf und Oberkörper umgebracht haben. Dann habe sie selbst die Polizei alarmiert, hieß es. Wegen des dringenden Verdachts des Mordes kam die 39-Jährige in Untersuchungshaft. Nun wollten die Ermittler bei der Hausdurchsuchung Beweise finden.
Größerer Polizeieinsatz am Morgen
Bei dem größeren Polizeieinsatz im Ortsteil Bärsbach am Mittwochmorgen waren zeitweise zwei Polizeihubschrauber in der Luft, sagte eine Sprecherin. Auch setzte die Polizei eine Drohne ein. Einsatzkräfte suchten die Umgebung ab. Die Zufahrtsstraße war für mehrere Stunden gesperrt.
Eine Gefahr für die Bevölkerung bestand jedoch nicht, hieß es. Die Staatsanwaltschaft Heidelberg und die Kriminalpolizeidirektion nahmen Ermittlungen zu den Tathintergründen auf.