Pauschalreise oder Last Minute Urlaub? Der Reisekonzern Tui gilt als bekannte Marke bei der Urlaubsplanung. Das Unternehmen profitiert. Doch wie hoch sind die Preise geworden?

Pauschalreise oder Last Minute Urlaub? Der Reisekonzern Tui gilt als bekannte Marke bei der Urlaubsplanung. Das Unternehmen profitiert. Doch wie hoch sind die Preise geworden?

Die Reiselust der Kunden liefert Tui weiterhin Rückenwind: Das Hotelgeschäft mit Marken wie Riu, Tui Blue und Robinson legte zuletzt deutlich zu und Kreuzfahrten blieben gefragt, was auch höhere Preise erlaubt. Der Durchschnittspreis stieg dabei zuletzt noch um drei Prozent, wie der Konzern mitteilt. Damit lag die Preisentwicklung etwas unter den plus vier Prozent, von denen im Mai noch die Rede war.

Besonders gefragt seien derzeit Kurz- und Mittelstreckenziele, vor allem in Spanien, Griechenland und der Türkei, hieß es weiter. Insgesamt 5,8 Millionen Gäste reisten im dritten Geschäftsquartal bis Ende Juni mit der Tui – vier Prozent mehr als vor einem Jahr. Alles in allem übertraf das Unternehmen die Umsatz- und Gewinnerwartungen von Analysten und sprach selbst von einem Rekordquartal.

Bereits 13,3 Millionen Reisen hat das Unternehmen für die Sommersaison verkauft, das sind nochmal 4,3 Millionen mehr als zur Vorlage der Zahlen zum zweiten Jahresviertel im Mai mitgeteilt. Die gegenwärtigen Geschäfte liefen ermutigend, schrieb Analystin Jaina Mistry vom Investmenthaus Jefferies in einer ersten Einschätzung.

Auch wenn das Tempo bei den Preisanstiegen etwas nachgelassen habe, sei die Entwicklung doch weit entfernt von der Schwäche, die anderswo im Sektor zu sehen sei, sagte Analyst Richard Clarke von Bernstein Research. Falls es überhaupt eine Enttäuschung gebe, dann dass das Buchungstempo seit der Insolvenz des Reiseveranstalters und Konkurrenten FTI nur leicht zugelegt habe.

Insgesamt steigerte Tui im dritten Geschäftsquartal den Umsatz im Jahresvergleich um 9,5 Prozent auf 5,8 Milliarden Euro. Als um Sondereffekte bereinigter Gewinn vor Zinsen und Steuern blieben davon 231,9 Millionen Euro übrig und damit knapp 37 Prozent mehr als vor einem Jahr.

Der Einbruch des Reisegeschäfts wegen der Corona-Pandemie hat Tui im Jahr 2020 an den Rand der Pleite geführt. Der deutsche Staat rettete den Konzern mit Milliardenhilfen vor dem Untergang. Inzwischen hat Tui die Unterstützung durch den Wirtschaftsstabilisierungsfonds mit frischem Geld von Anlegern zurückgezahlt.