Die Mauer teilte Deutschland 28 Jahre lang. Zum Gedenken an den Baubeginn finden Politiker mahnende Worte.
Vertreter aus Politik, Kultur und Gesellschaft haben in Potsdam und Großbeeren an den Bau der Berliner Mauer vor 63 Jahren erinnert. „Mehr als 28 Jahre haben Millionen Menschen unter der Teilung gelitten“, sagte Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) laut einer Mitteilung der Staatskanzlei. Allein an der Berliner Mauer hätten mindestens 140 Menschen ihr Leben verloren. „Ihr Tod ist uns auch heute noch eine Mahnung. Eine Mahnung dafür, dass sich der Freiheitswille eines Volkes nicht dauerhaft unterdrücken lässt“, führte Woidke aus.
In einer Zeit, in der Zusammenhalt und Gemeinsinn unter starkem Druck stehen, sei es wichtig, daran zu erinnern, betonte Woidke. In der friedlichen Revolution hätten die Menschen dafür gekämpft, ihre Meinung ohne Angst sagen zu dürfen. „Wenn heute manche behaupten, dass sie heute vieles nicht mehr sagen dürften, wirkt das für mich wie Hohn und Spott für diejenigen, die 1989 für unsere Freiheit gekämpft haben.“
Der Bau der Berliner Mauer begann am 13. August 1961. Die Führung der DDR wollte so die massenhafte Abwanderung von Menschen in den Westen Berlins und in die Bundesrepublik stoppen, die die DDR-Wirtschaft bremste und den Staat destabilisierte. Das rund 155 Kilometer lange Bollwerk zerschnitt Berlin mehr als 28 Jahre lang. Nach Massenprotesten in der DDR wurde die Mauer am 9. November 1989 geöffnet.
Landtagspräsidentin Ulrike Liedtke (SPD) betonte die Notwendigkeit der Erinnerung an die Menschen, die an der Mauer ihr Leben ließen. „Es ist und bleibt wichtig, an die Frauen und Männer zu erinnern, die ihren Wunsch nach Freiheit mit dem Leben bezahlen mussten“, sagte sie. Dieses Erinnern sei man den Opfern schuldig – wie auch den kommenden Generationen.
Der Brandenburger CDU-Chef, Jan Redmann, sagte: „Das Gedenken an die Berliner Mauer ist nicht nur ein Rückblick, sondern auch Auftrag für die Zukunft, der heute aktueller denn je ist: Freiheit und Demokratie sind kein Naturgesetz.“ Sie müsse man „verteidigen, schützen und leben – jeden Tag“. Auch er schlug die Brücke zur aktuellen politischen Lage. „Wenn wir feststellen, dass die Zufriedenheit sinkt, wie im aktuellen Deutschland-Monitor, sind wir als Politik aufgerufen, uns noch mehr anzustrengen und den vollen Fokus auf die Lösung der Probleme zu richten, die die Menschen bewegen.“