Zum dritten Mal innerhalb weniger Tage ist in Köln eine Weltkriegsbombe erfolgreich entschärft worden. Bei der Evakuierung lief nicht alles glatt.

Zum dritten Mal innerhalb weniger Tage ist in Köln eine Weltkriegsbombe erfolgreich entschärft worden. Bei der Evakuierung lief nicht alles glatt.

In Köln ist erneut eine Weltkriegsbombe erfolgreich entschärft worden. Das teilte die Stadt Köln mit, die für die Entschärfung einen Gefahrenbereich mit einem Radius von einem Kilometer evakuiert hatte. Die 20-Zentner-Weltkriegsbombe war am Montag bei Bauarbeiten in Porz-Westhoven gefunden worden. 

Wegen der Entschärfung mussten rund 7.000 Anwohner ab dem frühen Morgen ihre Wohnungen verlassen. Evakuiert werden mussten auch eine Klinik, ein Altenheim und der Güterbahnhof. Die Patienten der Klinik seien in andere Einrichtungen gebracht worden, hieß es. Für Evakuierte, die nicht bei Familie oder Freunden unterkommen können, wurde eine Anlaufstelle in einem Sportpark eingerichtet.

Mann verweigert Evakuierung

Wegen der Hitze mussten zwei Personen in der Anlaufstelle mit Kreislaufproblemen behandelt werden. Zur besseren Durchlüftung der Halle setzte die Feuerwehr Lüfter ein. 

Ein Mann weigerte sich überdies, seine Wohnung im Gefahrenbereich zu verlassen. Die Feuerwehr musste die Wohnung öffnen und den Mann und seine beiden Hunde evakuieren. Die Hunde wurden im Tierheim untergebracht. Laut der Stadt muss der Mann die Kosten des Einsatzes tragen. Zudem erwartet ihn eine Ordnungswidrigkeiten-Anzeige.

Erst vergangene Woche waren zwei Weltkriegsbomben in der Domstadt erfolgreich entschärft worden. Von den Evakuierungen in den Stadtteilen Lindenthal und Rodenkirchen waren insgesamt rund 10.000 Menschen sowie ein Krankenhaus, zwei Tageskliniken und Altenheime betroffen. 

Blindgänger-Funde sind in Köln nicht ungewöhnlich und werden von den Bewohnern oft relativ emotionslos zur Kenntnis genommen. Unter der Erde schlummern viele Überbleibsel aus Zeiten des Zweiten Weltkriegs. Etwa die Hälfte der Luftattacken gegen Nazi-Deutschland konzentrierte sich auf das heutige Nordrhein-Westfalen – wegen der damals überragenden industriellen Bedeutung des Ruhrgebiets, aber auch wegen der geografischen Nähe westdeutscher Städte zu England.